Sonntag, 9. Oktober 2011

Libyen: Geht es nur um Öl? NEIN!

Hier auf Luzifer- Lux wurde im Zusammenhang mit dem Libyenkrieg immer wieder betont, dass es sich keineswegs nur um ein Krieg um die Rohstoffe des Landes handelt.
Das libysche Öl war dem Westen auch vor diesem Krieg zugänglich und wäre es auch ohne Krieg geblieben.
Es existiert kein vernünftiger Grund, vom Gegenteil auszugehen.

Doch Öl als Hauptgrund macht sich in der Propaganda sehr gut. Der "westliche" Bürger liebt sein Auto und den Überfluß, mag aber in der Regel keinen Krieg. Doch ganz hinten im Schädel ist er sich (propagandistisch gebildet) bewusst, dass "unser" Öl nur durch Krieg gesichert werden kann, auf das auch zukünftig auf westlichen Straßen "freie Fahrt für freie Bürger" gilt. Das eigene Hemd sitzt immer noch am nächsten.
Sonst wäre die Friedensbewegung stärker und als Massenbewegung für jeden deutlich wahrnehmbar. So spielt sie die Rolle des "zahnlosen Tigers", der mit eingezogenem Schwanz durchs Dickicht der medialen Propagandaschlacht zu entkommen versucht.

Dem "westlichen Bürger" wird seit Jahrzehnten eingehämmert, das Öl wäre weltweit so knapp, dass die Ölreserven "nur noch bis Übermorgen reichen" würden. Wer über ein funktionsfähiges Gedächtnis verfügt - entsprechende Informationen sind aber auch im Netz zu finden - der weiß darum, dass diese apokalyptische Prophetie längst eingetreten sein müsste. Doch in seiner Angst und Vergesslichkeit merkt der "westliche Bürger" nicht einmal mehr, dass dieser "Weltuntergang" immer wieder nach vorne verschoben wurde und wird.
Er stellt sich gar nicht erst die Frage, weshalb dann die kostbaren "letzten Tropfen" Öl durch die Herstellung von allerlei Unnotwendigem (wie Plastiktüten, Verpackungsmaterial usw.) verschwendet werden, wobei dieses Unnotwendige weitestgehend noch nicht einmal "recycled" wird?

Der Hauptgrund des Libyenkrieges ist die Vernichtung eines Gesellschaftsmodells, das dem "neoliberalen Weltbild" der Imperialisten in ihrem Anspruch auf die absolute Weltherrschaft zuwiderläuft.
Wenn sie so wollen, ist mit dem Ende des "Kalten Krieges" diese Welt wieder in die Phase eines "heißen Krieges" eingetreten.
Auch die Kriege in Jugoslawien und im Irak waren vornehmlich Kriege gegen die dortigen Gesellschaftsmodelle.
Selbst die nächsten Kriege, so sie denn in Syrien, in Venezuela, Bolivien oder dem Iran stattfinden werden, werden Kriege gegen die dortigen Systeme sein. Geführt werden sie ohnehin schon, nur das sie nicht "offen" geführt werden.

Alles, was auch nur den Anschein eines sozialen Staatswesens trägt, steht auf der Speisekarte des Imperiums.
Das asoziale System des "Neoliberalismus" (auch als "Globalisierung" bekannt, aber selten als "Neue Weltordnung" umschrieben) duldet keine Konkurrenz, die das eigene System in Frage stellen könnte.

Wer heute in Deutschland dem einstigen "Sozialstaat" hinterher trauert, wird in zehn Jahren den "Sozialstaat" von heute schmerzlich vermissen.
Und dennoch gibt es Alternativen. Es muss nicht so kommen.
Doch diese Alternativen sind so lange Wunschdenken, solange die Massen noch der medialen Massenverblödung zum Opfer fallen. Sie sind so lange Wunschdenken, je mehr sich der westliche Mensch entsolidarisiert und sein egozentrisches Selbstverständnis als Fortschritt zu begreifen versucht.
Auslöser für eine Orientierung hin zu den gesellschaftlichen Alternativen könnte die nahestehende Implosion des US- Imperiums sein. Denn dann wird auch Europa neugeordnet werden, nachdem es seine Ketten abstreifen kann.
Doch zurück zu Libyen. Die Netzseite "einartysken" hat die Übersetzung eines Artikels der US- Amerikanerin Susan Lindauer veröffentlicht. Der Artikel trägt die Überschrift "Weshalb westliche Frauen Gaddafi unterstützen müssen". Wobei sich der Artikel keineswegs nur an die "westlichen Frauen" richtet bzw. richten sollte.
Die darin enthaltenen Fakten bestätigen jedenfalls einmal mehr meine Aussage, dass der Libyenkrieg vornehmlich ein Krieg der Gesellschaftssysteme ist. Und vergessen sie es, die "westliche Welt" ist nicht die fortschrittlichste aller Welten. Diesen Weg hat sie längst verlassen. Schon in ihren Kindertagen, falls überhaupt jemals dieser Weg beabsichtigt war.
Ich rede von der Demokratie als von etwas Kommendem. Das, was schon jetzt so heißt, unterscheidet sich von den älteren Regierungsformen allein dadurch, dass es mit neuen Pferden fährt: Die Straßen sind noch die alten, und die Räder sind auch noch die alten.
Friedrich Nietzsche, II, 2. Aph. 293
Der "Fortschritt" der westlichen Welt besteht nur aus einer notwendigen und (noch) zugestandenen Matrix. Wäre die westliche Welt so fortschrittlich, wie sie von ihren Hofschreiern immer wieder ausgerufen wird, gäbe es weder all die Kriege, noch den "Raubtierkapitalismus" und auch keine Heimatschutzministerien. Behauptung und Wirklichkeit liegen hierbei zu weit auseinander. Der Schein vermag die Massen zu betrügen, doch nicht jeder ist ein Narr.
Man kann alle Leute eine Zeitlang zum Narren halten, und man kann auch einige Leute die ganze Zeit zum Narren halten, aber man kann nicht alle Leute die ganze Zeit zum Narren halten.
Abraham Lincoln
Die "Neue Weltordnung" zielt auf die absolute Unterdrückung der Massen ab. Noch dürfen wir so etwas schreiben. Doch die Tendenz zeigt, dass ein Verbot folgen wird. Es ist nur eine Frage der Machtverhältnisse.

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