Dass die DDR ein friedliebender Staat war, ist ein kommunistischer Mythos, der dem propagierten Selbstbetrug entwachsen ist. Die DDR war aggressiv nach Innen und Außen. Und zwar in dem Maße, wie sie es kraft ihrer NAKA-Wassersuppe nur sein konnte. Die Aggression nach Innen richtete sich bekanntlich gegen jede Art von Opposition zur vom Politbüro kontrollierten SED-Politik. Die Aggression nach Außen war ebenso vielschichtig wie umfassend. Beispiele dafür gibt es zuhauf. So wurden weltweit Paramilitärs mit Waffen ausgerüstet, von der bundesdeutschen Terrororganisation RAF über kommunistische Guerilla in Amerika und Afrika bis hin zu islamischen Terrororganisationen wie die PLO. Aber nicht nur Waffen wurden geliefert, sondern es wurde auch für Ausbildung, Beratung und Rückzugsräume für die befreundeten Genossen gesorgt.
Die Bundesrepublik Deutschland wurde destabilisiert, wo man es immer konnte. So wurden beispielsweise allerhand kommunistische Organisationen und Tarnorganisationen unterhalten, aber auch Bewegungen und Erscheinungen unterstützt, wenn sich diese zur Verächtlichmachung und Destabilisierung des bürgerlichen Deutschlands nutzen ließen. Und das wiederum keineswegs nur auf politischer oder kultureller Ebene.
An der militärischen Niederschlagung der tschechisch-slowakischen Freiheitsbewegung 1968 beteiligte sich die DDR mit Funk- und Aufklärungseinheiten der NVA. Das SED-Regime hätte dafür auch Kampfverbände bereitgestellt. Nur scheiterte der diesbezügliche Wille an der Außenwirkung, die dadurch mit Sicherheit erzielt worden wäre und zu unerwünschten internationalen Reaktionen geführt hätte, als auch am Widerwillen der tschechoslowakischen Kommunisten, zuzulassen, dass nur 23 Jahre nach Abzug der Wehrmacht deutsche Panzer erneut die böhmisch-mährischen Landschaften zerfurchen.
All das ist heute kein Bestandteil des Geschichtsunterrichtes, weil es schlichtweg vergessen werden soll. Parallel dazu findet eine nostalgische Verklärung und von den wirklichen Ursachen ablenkende Verkitschung in Kultur, Politik und Medien statt. Nicht ohne Grund, aber dafür mit ideologischem Kalkül.
Umso erfreulicher ist es, wenn man auf Artikel wie "Die Angst vor dem „polnischen Virus“" stößt. Artikel, die dafür Sorge tragen, dass die Erinnerungen wach bleiben und das Vergessen nicht Einzug halten kann. Artikel, die historische Fakten weder kategorisch ignorieren noch leugnen. Und die aufzeigen, dass das Unrecht in der DDR oftmals anstandslos in bundesrepublikanisches Unrecht übergegangen ist.
- Teil 2 des Artikels hier
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