"Der britische Premier Boris Johnson hat sich in einem Gespräch mit dem ZDF zu Wladimir Putin geäußert. Im Interview am Dienstagabend warf er die Frage auf, ob es den Krieg in der Ukraine überhaupt gäbe, wenn Russlands Präsident eine Frau wäre.
„Wenn Putin eine Frau wäre, hätte er sich wohl kaum auf einen verrückten Machokrieg mit Invasion und Gewalt eingelassen, wie er es getan hat.“ Der Krieg in der Ukraine sei ein „perfektes Beispiel toxischer Maskulinität“, so Johnson."
Zieht ein Ochse in einen Palast ein, wird er nicht zum König. Der Palast aber wird zum Stall.
Johnson, der von ZDF & Genossen bei Amtsantritt nicht nur des Brexit wegen genauso wie Putin derzeit noch als "Irrer", "Anti-Europäer" und dergleichen mehr betitelt wurde, gewährte nun ausgerechnet jenen ein Interview, deren Gunst er offensichtlich sucht. Gehen die britischen Konservativen (Tories) nun den gleichen Weg wie ihr deutsches Pedant (CDU)? An seine Amtsvorgängerin und die Ikone aus der eigenen Partei kann oder will sich Johnson jedenfalls nicht erinnern. Mit Aufrichtigkeit und Selbstachtung hat so etwas nur wenig gemeinsam. Wobei nebenbei bemerkt mangelnde Selbstachtung sicherlich nicht durch eine verschissen alberne Frisur ausgeglichen werden kann.
Erinnerung an Thatchers Falklandkrieg
In "Argumenty i Fakty" wird an den Falklandkrieg im Frühjahr 1982 erinnert, den auf britischer Seite bekanntlich Margaret Thatcher geführt hat: "Entweder erinnert sich Johnson nicht an die 'eiserne Maggie', oder glaubt, dass sie, die den 'verrückten Macho-Krieg' entfesselt hat, tatsächlich ein Mann war." Die erste Frau in Downing Street habe die Armee mobilisiert, "um für Schafweiden 12.000 km vor der Küste des nebligen Albion zu kämpfen": "Auf ihren persönlichen Befehl wurden über 300 argentinische Seeleute getötet, und Mrs. Thatcher interessierte sich nicht für Friedensrufe – sie brauchte nur einen vollständigen Sieg am Vorabend der Wahlen."
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