In unserer Sendung „Tondokument“ bringen wir einen Vortrag des Psychoanalytikers und Psychotherapeuten Hans-Joachim Maaz mit dem Titel „Normopathische Demokratie – zur Notwendigkeit einer inneren Demokratie“. Er hielt diesen Vortrag am 29. November 2025 beim vierten Symposium der „Kritischen Richter und Staatsanwälte“ in Halle an der Saale unter dem Hauptthema „Vom Freiheits- zum Überwachungsstaat“. Maaz erläuterte die Verknüpfung einer normopathischen, narzisstischen Gesellschaft, plädierte für die individuelle Ausbildung einer „inneren Demokratie“ und bot Lösungswege aus der Krise an.
Zur Sendung geht es hier.
Wer wissen will, warum sich so viele "impfen" lassen haben, warum Politiker allzu oft charakterlich untaugliche Gestalten sind oder warum so viele die desaströse Migrationspolitik noch legitimieren, der sollte unbedingt diesen Vortrag hören.
P.S. Insbesondere die Schlussbemerkung von Herrn Maaz hat es mir angetan, in der er für sich definiert, was er unter der Würde eines Menschen versteht. Diese unterschreibe ich, denn sie spricht mir aus der Seele, entspricht haargenau meiner Definition. Es stellt schlichtweg eine Perversion des Wortes Würde dar, wenn beispielsweise einem Kindermörder Würde zugestanden wird und sein Opfer zugleich entwürdigt wird. Wie mit so vielen anderen Werten auch - denn Würde ist ein Wert, (vielleicht) sogar der größte, den ein Mensch überhaupt leben kann - wird von interessierter Seite eine völlige Entwertung des Begriffes beabsichtigt. Man könnte es auch den Versuch Würdeloser nennen, sich etwas anzudichten, wozu sie unfähig sind. Wohlgemerkt bei gleichzeitiger Entwürdigung der Würdigen, geboren aus Neid und Hass auf sie.
Normopathisch beschreibt einen Zustand oder eine Persönlichkeit, die sich durch eine übersteigerte, oft unkritische Anpassung an gesellschaftliche Normen, Regeln und Erwartungen auszeichnet, selbst wenn diese „pathologisch“ (krankhaft) sind und zu innerer Leere, Entfremdung oder dysfunktionalen Verhaltensweisen führen, ohne dass dies als Problem erkannt wird, weil es der Mehrheit entspricht. Es ist das „Falsche Leben“, in dem man funktioniert, aber nicht wirklich fühlt, und äußere Konformität über innere Wahrheit stellt.
Merkmale der Normopathie:
- Zwanghafte Anpassung: Ein starker Drang, dazuzugehören und sich an die vorherrschenden sozialen Normen zu halten.
- Unkritisches Mitmachen: Fehlentwicklungen in der Gesellschaft werden als normal akzeptiert, ohne sie zu hinterfragen.
- Emotionale Entfremdung: Das Gefühl, ein „falsches Leben“ zu führen, nicht man selbst zu sein und innerlich leer zu sein.
- Funktionieren statt Fühlen: Man erfüllt seine Pflichten im Alltag, empfindet aber keine tiefe Zufriedenheit.
- Gesellschaftliche Prägung: Die Identität wird durch äußere Erwartungen geformt, was zu Stress führt, wenn die wahre Identität unterdrückt wird.
Ursprung und Kontext:
- Der Begriff wird oft im Zusammenhang mit der Psychoanalyse (z.B. Hans-Joachim Maaz) verwendet, um eine „Störung der Anpassung“ an eine kranke Gesellschaft zu beschreiben.
Lösungsvorschläge (nach Autoren wie Salvesen/Dittrich-Opitz):
- Es geht um eine Pathologisierung des „Normalen“, das eigentlich ungesund ist, weil es von der eigenen Persönlichkeit abweicht.
- Selbstreflexion und kritisches Denken.Das Finden eines „inneren Haltes“ im Hier und Jetzt.
- Die Entwicklung einer besseren Beziehungs- und Fehlerkultur in Familien und Gesellschaft.


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