Montag, 14. Dezember 2015

Nur ein frommer Wunsch? - "Merkel muss weg"- Chöre gehören (auch) in die Stadien


Ruhe liegt in diesen Augenblicken über dem Stadion...
Kommentator des MDR übergeht die Unmutsbekundungen

Das Drittliga-Spiel zwischen Erzgebirge Aue und Dynamo Dresden fand zwar bereits am 21.11.2015 statt, doch handelte es sich aus verschiedener Hinsicht um ein bemerkenswertes Spiel.

Vor Spielbeginn kam es zu unüberhörbaren "Merkel muss weg"- Rufen aus dem Publikum. Eine Geste, die gemessen an der Unbeliebtheit des Merkel-Regimes, bei jeder Großveranstaltung skandiert werden sollte, doch anläßlich der Bundesligaspiele, die nun einmal weit höhere und vor allem auch internationale Einschaltquoten verbuchen, vermisst wird. Was mehr als schade ist, da doch sonst die Fußballszene schon wegen der kleinsten Fürze koordinierte Unmutsbekundungen verlauten lässt.

Der Kommentator, der nun einmal nicht taub ist, legte eine Ignoranz an den Tag, die mich an die Zeit in der DDR erinnerte.

Genauer gesagt erinnert mich das an den 13.9.1986, als der Betriebssportverein des Ministeriums der Staatssicherheit, BFC Dynamo, im Stadion der Weltjugend auf den Arbeiterklub 1.FC Union traf. Das Spiel endete zwar 8:1 für den Mielke-Klub, doch die Stimmung im Stadion, das einen Hexenkessel glich, wurde von den Unionern ebenso dominiert, wie die anschließende 'Dritte Halbzeit' während des Abzugs aus dem Stadion. Ich habe mehrere Derbys der Ostberliner Vereine erlebt, doch was damals an Unmutsbekundungen zu hören war, vor allem in der Breite und Lautstärke, war einmalig. Ununterbrochen skandierten die Unioner damals neben allerlei Spottgesänge ("Götz und Schlegel sind O.K, sie verliessen den BFC" / die BFC-Spieler Götz und Schlegel blieben nach einem vorherigen Auswärtsspiel des BFC im Westen gleich dort) zahlreiche Schlachtgesänge wie "Wir wollen keine Stasi-Schweine" und "Tod und Hass dem BFC". Diese Gesänge waren so laut, dass das Fernsehen der DDR nicht einmal mehr das Drosseln der Außenmikrofone als Abhilfe gegen die Unmutsbekundungen des unzufriedenen Volkes verwenden konnte, sondern in seiner Sportsendung zu einer Maßnahme gezwungen wurde, die mehr als peinlich war. Man verzichtete einfach gänzlich auf den Stadion-Ton und spielte stattdessen eine Symphonie von Beethoven als Ersatz für die Zuschauergeräusche ein. Eine Geste. die äußerst verräterisch war.

Es wäre zu schön, wenn auch das Regierungsfernsehen der BRD zukünftig zu solchen Maßnahmen greifen müßte. Gerade heute, wo die Bundesliga in der ganzen Welt empfangen wird. Ich bin der Überzeugung, dass die Deutschen dadurch Zeichen an die Völker der Welt senden würden. Zeichen, die von den Völkern der Welt mit Genugtuung und Sympathie aufgenommen werden würden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen