Wir werden als Koalition an dem gemessen, was in Wahlkämpfen gesagt worden ist. Das ist unfair.
Ich bleibe dabei: Daß wir oft an Wahlkampfaussagen gemessen werden, ist nicht gerecht.
Das sagte Franz Müntefering, ungefragt, auf der „Wir sind zurück“-Pressekonferenz am vergangenen Dienstag. Es war keiner seiner Sprüche - und alles andere als ein Scherz. Er wollte das loswerden, und Bundeskanzlerin Angela Merkel, die neben ihm saß, stimmte zu.
Franz Müntefering (SPD), damals Vizekanzler in der ersten Amtsperiode von Merkel, auf einer Pressekonferenz am 5.9.2006
Man kann sich nicht darauf verlassen, dass das, was vor den Wahlen gesagt wird, auch wirklich nach den Wahlen gilt. Und wir müssen damit rechnen, dass das in verschiedenen Weisen sich wiederholen kann.
Angela Merkel auf einer Pressekonferenz am 25.2.2008Die CDU fordert nun die Rente mit 70, die SPD hält im Wahlkampf dagegen und verspricht keine Erhöhung. Was kommt dieses Mal als Ergebnis heraus? Die Rente mit 75? Schließlich sei es "unfair" und "ungerecht", wenn der Urnenpöbel auf die Umsetzung von Wahlversprechen hofft und zudem könne sich das Wahlvolk "nicht darauf verlassen", so die Kanzlerin der Herzen.
Vergessen wir auch nicht, dass die Koalition aus CDU und SPD 2010 erst das Rentenalter von 65 auf 67 Jahre hochgesetzt hatte, was nun mehr an blinden Aktionismus statt an durchdachter Planung erinnert.
Und vergessen wir auch nicht, dass die Wirtschaftskraft gestiegen und nicht gesunken ist (Fakten) und seitdem Abertausende "dringend benötigter Fachkräfte" ins Land geholt wurden, die allesamt "unsere nun doch sicheren Renten erwirtschaften" werden (FakeNews).
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