Donnerstag, 10. April 2014

Bildungsauftrag des Fernsehens besteht aus Täuschung und Verblödung

 
In diesem sinkenden Angebotsdurchschnitt ist für mich das Fernsehen heute geeignet, die Aufklärung zu beenden. Und durch Gefühle, die man erzeugt, durch das bewegte Bild zu ersetzen.
Für mich ist das, was ich für ein besonders günstiges Medium der Aufklärung angesehen habe, heute ein Medium der Bequemlichkeit für den Konsumenten, der Selbsttäuschung, weil er denkt, er weiß alles, er hat es gesehen. Und da sage ich nochmal: Augenschein ist keine Erkenntnis, sondern eben nur Augenschein. Das ist für mich ein intellektuell spannender und bedenklicher Kreis, der sich da vollendet, nach 25 Jahren.
Dieses Zitat stammt aus einer Jubiläums-Doku über Heinrich Breloer, in der Günter Gaus zu Wort kam und uns diese Zeilen über Utopie und Wirklichkeit des Fernsehbildungsauftrags hinterlassen hatte.

Gaus (1929-2004) war unbestritten ein journalistisches Schwergewicht der Bundesrepublik. Er war aber auch Politiker und Diplomat, so zum Beispiel in den Jahren 1974-81 als Ständiger Vertreter der BRD in der DDR tätig.
Spätestens ab 1989 entfremdete sich Gaus zusehends vom Alltagsbetrieb der BRD. Er wurde zum Kritiker dessen, schrieb unter anderem Beiträge zum Thema Demokratie oder hielt Vorträge zur Auflösung der DDR und zur Zukunft der BRD.

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