Sonntag, 28. August 2011

Moral benötigt keine Religion

Immer wieder wird von daran interessierten Seiten behauptet, ohne Religion gäbe es keine Moral.
Das ist schlichtweg falsch, wie wir es im folgenden Experiment (Videobeitag) nachvollziehen können.



Nun besteht das menschliche Zusammenleben nicht wirklich aus "gut" und "böse" bzw. "schwarz" und "weiß".
Diese polarisierenden Begriffe spiegeln nicht die komplexe Vielfalt menschlicher Realität wieder, sondern dienen als Richtlinien menschlichen Handelns oder als Hilfswörter, um menschliches Handeln einordnen, beschreiben oder bestimmen zu können.
So gesehen wäre es interessant zu fragen, wie der Mensch womöglich handeln würde, wenn er beispielsweise für die Gleisarbeiter einen ihm sehr nahe stehenden Menschen opfern müsste*?
Wer das Experiment weiterdenkt, darf aber auch getrost an das Christentum mit all seinen Massakern denken, doch er sollte viele andere, insbesondere (fast) alle mosaischen Religionen dabei nicht ausklammern.
Wer von der Wurzel menschlichen Handelns ausgehend zu den humanoiden Stilblüten von heute gelangen will, der kommt jedenfalls ans umfassende Nachdenken über solche Experimente nicht vorbei. Nicht, wenn er vernünftig und allumfassend die Dinge betrachten will, also um der Wahrheit über die Entwicklung des Menschen näher gelangen zu können.

Dass Moral keiner Religion benötigt, heißt nicht, Religion würde keiner Moral benötigen.
Nur ist die religiöse Moral fast immer auch Doppelmoral. Die gelebte Realität und die gepredigte Selbstdarstellung widersprechen sich allzu oft. Die kleine und die große Geschichte ist voll von Beispielen, die keineswegs Ausnahmen sind, sondern die Regel.

*Diese Frage ist als Denkanstoß zu verstehen. Die Frage widerspricht nicht dem im Experiment verdeutlichten Sachverhalt.

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