Donnerstag, 11. August 2011

Söldner aus Saudi-​Arabien: Salafisten terrorisieren Syrien

Abgebrannte Fahrzeuge, verwüstete Gerichtegebäude, Polizeistationen und Banken, verbrannte Stützpunkte von Armee und Sicherheitskräften, verstümmelte Leichname von Soldaten und Polizisten, die aus dem Fluß geborgen werden; Schüsse auf Fahrzeuge auf Auto­bahnen, gesprengte Ölpipelines und eine sabotierte Bahnlinie von Aleppo nach Damaskus; Bewaffnete und um sich schießende Männer, zum Teil vermummt. 
Diese Bilder aus Syrien sind in hiesigen Medien selten zu sehen, berichte dar­über selten zu hören. Syrien macht für diese Gewalt »bewaffnete Terror­gruppen« verantwortlich, von Anfang an hat Damaskus zwischen der Protest­bewegung und deren legitimen Forderungen sowie »bewaffneten Terror­gruppen« andererseits unterschieden.
Das dem israelischen Geheimdienst zuzuordnende Internetportal DEBKA beschreibt, daß der Widerstand gegen Syriens Präsident Baschar Al-​Assad in Deir Essor leider, anders als in Hama, nicht über Antipanzerraketen verfüge, mit denen dem syrischen Militär erhebliche Verluste zugefügt worden seien. Doch zweifelsohne würden die Stammeskrieger einen »Guerillakrieg gegen das Assad-​Regime und die syrische Armee organisieren, um den Kampf in die Länge zu ziehen«.
Geheimdienstinformationen sind mit Vorsicht zu genießen. Zumal die USA – wie Wikileaks enthüllte – seit 2006 gezielte Fehlinformationen über Syrien streut, die von engen Verbündeten wie Israel sicher gern verbreitet werden. Zu dem Plan gehört zum Beispiel, Gerüchte und Anzeichen von Umsturzversu­chen gegen Syrien zu schüren und zu unterstützen.
Die Spuren von Gewalt, die in Städten wie Banias, Dschisr Al-​Schugur, Hama und Deir Essor hinterlassen werden, erinnern an Massaker und Verwüstung im Irak nach der US-​Invasion 2003. Der irakische Widerstand distanzierte sich stets davon, schon damals wurden Salafisten verantwortlich gemacht. Die Salafisten sind eine extreme und rückwärtsgewandte Strömung des sunniti­schen Wahabitentums in Saudi-​Arabien. 
Die Salafisten lehnen nicht nur Anhänger anderer Religionen ab, sie bezeichnen sogar traditionelle Sunniten als »Abtrünnige«, die den Tod ver­dienten. Der saudische Prinz Bandar Bin Sultan pflegt erwiesenermaßen – in Absprache mindestens mit den USA – beste Beziehungen zu den Salafisten. Mit Geld und Waffen ausgestattet, kämpfen sie als Söldner dort, wo ihr Geld­geber es ihnen aufträgt. Nach Afghanistan, Irak und Libanon agieren sie jetzt in Syrien im Schatten der Protestbewegung.
Es gibt verschiedene Gruppen, die in Syrien zu den Waffen gegen den Staat greifen. Es gibt die »Blutrache«, die in ländlichen Gebieten Männer ver­pflichtet, für getötete Angehörige Blut zu vergießen. Dann gibt es Oppositio­nelle, die zu Waffen greifen, um sich gegen Angriffe von Sicherheitskräften und Geheimdienst zu schützen. 
Es gibt bewaffnete Einheiten der Muslimbruderschaft und schließlich die Sala­fisten. Die syrische Regierung hat wiederholt auf den Terror der letztge­nannten hingewiesen und kritisiert, daß die Gefahr im Westen nur als staat­liche Propaganda abgetan wird.
Wenn man fragt, »wer tötet die Soldaten und Polizisten in Syrien«, wird dies hierzulande umgehend als Entschuldigung für das militärische Vorgehen dis­kreditiert. Die syrische Exilopposition verhöhnt die syrische Armee geradezu und behauptet, die Verbrechen würden von ihr selbst oder von Milizen des Geheimdienstes (Schahabia) verübt. 
Auch die Bundesregierung schweigt dazu – obwohl in Deutschland die Sala­fisten seit Jahren vom Verfassungsschutz beobachtet werden.
(c) junge Welt

2 Kommentare:

  1. Nichts Neues! Das System, identisch kamen die Selbst Mord Kommandos im Irak, von den Saudis

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  2. @navy
    Da hast du recht. Andernorts mischen die Saudi- Söldner auch mit. In Libyen, damals in Bosnien,...

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