Donnerstag, 11. November 2010

Internationale Knüppelgarden

Der Bertelmann- Sender "N-TV" veröffentlichte gestern unter der Überschrift "Castor-Transport im Wendland - Franzosen räumten wohl mit" einen Bericht, aus dem hervorgeht, daß eine französische Spezialeinheit aktiv und gewalttätig gegen die Demonstranten vorgegangen ist.
Dieser und weitere Ausschnitte: N-TV
Das Herr Ströbele mit seiner Behauptung richtig liegen dürfte, geht allein schon aus der "Stellungnahme" der Bundespolizei hervor. Wenn eine Behörde derart klare Antworten verweigert, dann bedeutet dies erfahrungsgemäß, daß in dieser Behörde die "Scheiße am Dampfen" ist. Was heißen soll, daß man in der Behörde von der Unrechtmäßigkeit des eigenen Handelns selbst überzeugt ist, aber zwecks fehlender Absprache und Weisungen nicht dazu in der (hierarchischen) Lage ist, auch nur ansatzweise vorhandene Fakten zu veröffentlichen.
Ein Sprecher des Präsidiums der Bundespolizei in Potsdam bestätigte auf Anfrage, es seien französische Polizisten im Rahmen des üblichen Austauschs vor Ort gewesen, jedoch "nur als Beobachter". Zu den Aufnahmen wollte er nicht Stellung nehmen. Diese müssten zuerst analysiert werden. Auch zur Frage, ob Bundeswehrangehörige und Polizisten anderer Nationen beim Castor-Transport dabei gewesen seien, gab er keine Auskunft. Dies müsse erst überprüft werden.
Quelle: N-TV 
Nur ein Beobachter? Nicht nur Kampfanzug und Schlagstock lassen einen anderen Eindruck entstehen. Was muss daran "analysiert" werden? Im Umkehrschluss bedeutet das, daß man in der Polizeiführung nicht mehr der Herr über seine eigenen Befehle ist. Mit anderen Worten: gemeingefährliche Unzurechnungsfähigkeit!

Das der Bundespolizei- Präsidiumssprecher keine Auskunft über den Einsatz von Bundeswehrsoldaten geben wollte, ist bemerkenswert und seine gespielte Umnachtung erhellt sich bereits hier.
Das Polizisten aus weiteren Nationen an diesen Gewaltorgien teilgenommen haben, darf als gesichert gelten. Wäre dies nicht der Fall gewesen, hätte man dies verneint. So bedeutet dieses Schweigen ein "ja" und ich bin mir sicher, daß dies in den nächsten Tagen auch offiziell vermeldet werden wird.

Der "N-TV"- Artikel schließt mit dem Satz: " Insgesamt wurden nach offiziellen Angaben 131 Polizeibeamte verletzt." Wieviel Demonstranten verletzt wurden, erfährt man nicht. Das ist genauso, als ob man berichtet hätte, daß ein Vater seine Familie gepeinigt hat, über die Verletzungen der Familie geschwiegen wird, aber mit den Worten endet: der Vater hatte sich Verletzungen an der rechten Faust zugezogen. Das sagt viel aus. Finden sie nicht?

Der "Spiegel" machte heute in einer Überschrift aus dem Einsatz der französischen CRS einen Einzeltäter: 
"Innenministerium verteidigt Einsatz eines französischen Polizisten". 
Der französische Beamte habe zum Begleitkommando des in Frankreich gestarteten Zuges gehört und seine deutschen Kollegen unterstützen müssen, als diese in Bedrängnis geraten seien. Rechtliche Grundlage dafür sei der Artikel 28 des Prümer Vertrages.  
Spiegel
Ob eine Notwehrsituation gemäß Artikel 28 vorgelegen hat, bleibt zu klären und ist zweifelhaft. "Bedrängnis" allein reicht dafür laut Artikel 28 nicht aus. 

Können sie sich noch daran erinnern, daß man bereits vor Wochen in geneigten Kreisen forderte, türkische Polizisten in der BRD Polizeiaufgaben durchführen zu lassen?
Hält sich der türkische Bulle an die Vorschriften, an die sich ein deutscher Bulle halten muss, wird er wohl kaum andere Ergebnisse abliefern können. Die offiziellen Begründungen sind jedenfalls fadenscheinig. Doch es lohnt sich, die offiziellen Begründungen konsequent weiterzudenken. In jedem Fall sind sie ein Eingeständnis für das politische Versagen.

Diese Forderung und der Einsatz ausländischer Bullen am vergangenen Wochenende dürften einen neuen Trend in der Volksbekämpfung Polizeiarbeit aufzeigen. Zur WM 2006 hat man noch darüber hinweggesehen, daß ausländische Bullen in Zivil (wie Hooligans aussehend - ich habe sie selbst gesehen, als sie eine Stadtführung in Berlin machten) wirken konnten. 
Tropfen für Tropfen, bis die Flüssigkeit hergestellt ist. 
Es knüppelt sich eben ungenierter, umso mehr der persönliche Bezug fehlt.

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