Mittwoch, 7. Oktober 2015

Syrischer Bischof meldet sich zu Wort

Um den Artikel von gestern zu ergänzen, soll heute der syrische Bischof Hindo zu Wort kommen. Der Wortlaut wurde von der "agenzia fides" (Glaubensagentur), dem Presseorgan der Päpstlichen Missionswerke, übernommen.
Hassakè (Fides) - “Der US-amerikanische Senator John McCain beklagt, dass die russische Luftwaffe nicht die Stellungen des Islamischen Staates, sondern die von der CIA ausgebildeten Rebellen angreift. Dies finde ich äußerst beunruhigend”, so Erzbischof Jacques Behnan Hindo von Hassakè-Nisibi, „denn damit gesteht er ein, dass sich hinter dem Krieg gegen Assad auch die CIA verbirgt und es sich um einen Stellvertreterkrieg von Mächten die zusammen mit ihren Verbündeten in der Region gegen Syrien kämpfen”.
“Die westliche Propaganda”, so der syrisch-katholische Erzbischof, “redet weiterhin von gemäßigten Rebellen, doch die gibt es nicht: in der Galaxie der bewaffneten Gruppen sind die Soldaten der Syrischen Befreiungsarmee nur mit einer Lupe zu finden. Alle anderen, abgesehen vom IS, haben sich in der Al-Nusra-Front zusammengeschlossen, ein Ableger der Al Kaida in Syrien”. “Dies alles ist sehr beunruhigend: diese Supermacht protestiert 14 Jahre nach dem 11. September, weil die Russen die Milizen der Al Kaida in Syrien bombardieren. Was bedeutet das? Dass Al-Kaida sich nun mit den USA verbündet hat, nur weil sie in Syrien anders heißt? Glauben sie wirklich, dass wir so wenig Intelligenz und Erinnerungsvermögen besitzen?”
Wir werden selbst darüber entscheiden, wann Assad gehen muss und nicht der IS oder der Westen“, so Erzbischof Hindo im Gespräch mit Fides, „Und eines ist gewiss: wenn Assad jetzt geht, dann endet Syrien wie Libyen”. (GV) (Fides 2/10/2015).
Letzteres ist eindeutig im Interesse der USA, Israels, Großbritanniens, Frankreichs, Deutschlands, Katars, Saudi-Arabiens und der Türkei. Die (aktive) Gegenseite besteht vor allem aus Syrien, Russland, Irak und Iran.

Vergessen wir nicht, dass das Gesellschaftsmodell Syriens verwandt mit dem Libyens ist bzw. war. Es handelt sich um ein allgemeinen Wohlstand schaffendes und soziales Gesellschaftsmodell. Diese Gesellschaftsmodelle werden weltweit bekriegt. Und zwar von denen, die ständig von Selbstbestimmung, Menschenwürde und Freiheit reden.
Hinzu kommen Interessen wie die Israels. Israel ist an eine Schwächung und Spaltung Syriens interessiert. Die Türkei unter dem gegenwärtigen islamistischen Despoten Erdogan hat wiederum ihr eigenes zusätzliches Interesse. In Syrien lebten alle Religionen friedlich miteinander. Das stört Erdogans Interesse an einer Islamisierung. Aber auch die syrischen Kurden sind ihm ein Dorn im Auge.

Unterdessen fordern ranghohe Mitglieder der "einzig übrig gebliebenen Friedenspartei in Deutschland", dass Russland sofort die Kampfhandlungen gegen den IS einstellt. Die fadenscheinige Begründung lautet, dass die vernichtenden Niederlagen des IS einen stärkeren IS hervorbringen werden. Klar doch, wurden die Ergebnisse des Zweiten Weltkrieges bekanntlich doch auch im Streichelzoo erzielt...

1 Kommentar:

  1. Bischof Hindo trifft den Nagel auf den Kopf!!! So ist es!
    ALLEN Syrern viel Glück und Gesundheit!

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