Dienstag, 13. Dezember 2016

Luther-Jahr: Bild-Redakteure werfen Tintenfass nach Putin

Karina Mössbauer und Julian Röpcke von der Bild drehen völlig frei. Hinter allem, was sich die musterdemokratischen Verschwörungstheoretiker nicht erklären können bzw. wollen, muss der Teufel Putin persönlich stecken. Von geistiger Reife zeugt so etwas ebenso wenig, wie es nicht von Redlichkeit zeugt. Oder um es mit den Worten der einzig wahren Kenner des Weltgeschehens zu sagen, wenn es sich um den politischen Gegner handelt: Es ist der Unkenntnis über die Komplexität des Weltgeschehens geschuldet, wenn mit primitiven und diffusen Theorien auf das Unbegreifliche geantwortet wird.
Die Worte eines hochrangigen Vertreters deutscher Sicherheitsbehörden lassen erahnen, in welchem Ausmaß Moskau den Ausgang der Bundestagswahl 2017 versuchen wird, zu sabotieren.
zitiert aus Bild
Putin hat also vor, den "Ausgang der Bundestagswahl 2017 zu sabotieren". Putin verfügt also über hellseherische Kräfte, wenn er den Ausgang der Wahlen bereits kennt. Oder wurde Putin das Wahlergebnis bereits zugeflüstert? Woher ist sich dieser ominöse "Vertreter deutscher Sicherheitsbehörden" so sicher, dass die nächste Bundeskanzlerschaft erneut an Merkel geht? Fragen über Fragen, die von den Experten Röpcke und Mössbauer unbeantwortet bleiben.
In Sicherheitskreisen wird bereits diskutiert, wie Russland versuchen könnte, mit Störaktionen ein radikales Umdenken in der Bevölkerung zu erzwingen – womöglich sogar mit tödlicher Gewalt.
Nachtigall, hör' ick dir trapsen? Der Russe ist kurz davor, den Reichssender Gleiwitz anzugreifen?
Welche Mittel der Kreml genau einsetzen wird, ist noch offen. Die Einflussnahme auf den US-Wahlkampf durch die Veröffentlichung interner Dokumente (Wikileaks-Enthüllungen über das Innenleben der Demokraten-Partei) und vergangene Aktionen in Deutschland wie das gezielte Streuen von Gerüchten („Vergewaltigungsfall“ Lisa) lassen nur erahnen, welche Kampagnen auf die deutsche Öffentlichkeit zukommen könnten.
Schreiben ausgerechnet diejenigen, die mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln auf den US-Wahlkampf Einfluß genommen haben und dabei nicht vor blanken Lügen und Verleumdungen zurückschreckten.
Die Bundesregierung ist übrigens bestens bekannt für ihre vornehme Zurückhaltung im Zusammenhang mit Wahlen im Ausland. Allein schon deshalb hat sie ein Paar Milliönchen aus dem Steuersäckel für den Wahlkampf der Clinton überwiesen. Ob nun in Kiew, im Kosovo, auf der Krim, in Damaskus, Tripolis, Ankara, Budapest, Warschau, Wien, Prag, Belgrad, Moskau oder in Caracas; überall wissen sie die vornehme Zurückhaltung der Deutschen zu schätzen. Nur gut, dass sich die Deutschen niemals nie in die internen Belange anderer Nationen und Völker einmischen...
Doch jenseits von Desinformation könnte es noch schlimmer kommen!Eine bislang unbekannte Komponente ergebe sich aus der engen Zusammenarbeit von russischen, syrischen und anderen Geheimdiensten sowie russischer Mafia, sagt Russland-Experte Gustav Gressel (European Council on Foreign Relations).
Gustav Gressel befindet sich auf der richtigen Seite, nämlich die der Guten und Ewigmorgigen. Andernfalls hätte er sich aufgrund seiner Aussage das Signum des Verschwörungstheoretikers und Wahnsinnigen (Phobiker) eingehandelt. So wird er als Experte gehandelt.
„Was würde zum Beispiel passieren, wenn sich auf einem Sommerfestival vor der Wahl etwas ähnliches wiederholt wie in Köln zur Silvesternacht? Wie würde Merkel dann da stehen? Was wäre die Konsequenz für die Bundestagswahl? Natürlich ist das ein extremes Beispiel, aber es ist im Bereich des Möglichen“, sagt Gressel weiter.
Die Bereicherungs-Kriminalität ist eine gesellschaftliche Komponente. Die Wahrscheinlichkeit, dass es erneut zu solch massiven Bereicherungen wie in Köln kommt, ist sehr hoch. Deshalb beugt der kluge Experte wohlweislich vor und schiebt schon mal die Schuld am nächsten Pogrom demjenigen zu, der bekanntlich auch am schlechten Wetter, an den eigenen Blähungen und am Urknall schuldig ist.

Das bekannte Satiremagazin Postillon wusste übrigens schon einen Tag vor der Veröffentlichung in der Bild mit einen entsprechenden Artikel aufzuwarten. Oder haben Mössbauer und Röpcke einfach nur beim Postillon abgeschaut, weil sie nun mal, wie der Gressel auch, Experten sind?

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