Wenn Menschen in einem gesellschaftlichen Zustand aufwachsen, der sich nicht ändert, entsteht das Bewusstsein von einem naturgegebenen Zustand. Ein schwerer Irrtum, der sich in Deutschland im Laufe von nicht einmal 80 Jahren bereits zum dritten Mal ereignet.
Wie würden wir reagieren, wenn morgens statt der Sonne der Mond aufginge? Die Minimal-Reaktion wäre eine Mischung aus Ungläubigkeit, Fassungslosigkeit und fehlender Worte. Denn dieses Ereignis liegt nicht nur außerhalb unseres schrittweise erlernten, erfahrenen und sich festigenden Weltbildes, es ist das genaue Gegenteil. Als 1945 das sogenannte Dritte Reich fast über Nacht endete, waren viele nicht nur ausgebombt, sondern auch völlig desorientiert. Für sie endete ein sicher geglaubter Zustand, ihr Weltbild lag in Trümmern. Die Desillusionierung folgte jedoch nur langsam und beileibe nicht bei allen. Wer starke Nerven hat, sehe sich dazu eine Dokumentation der Amerikaner an. Sie begleiteten 1945 Einwohner Weimars mit der Kamera, als diese aufgefordert wurden, sich das nahe KZ Buchenwald anzusehen. Was für die Menschen aus Weimar an diesem Tag wie ein Sommerspaziergang begann, endete für manch einen im blanken Entsetzen und psychischen Zusammenbruch.
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