Donnerstag, 1. Juli 2010

Der Bauchredner des Zen-Kapitalismus (Philipp Rösler)

  
Bild: Eulenspiegel 
Ein Schulhof in Niedersachsen. Der junge Philipp Rösler steht herum, isst ein Pausenbrot und sympathisiert mit der FDP. Man sieht, irgendetwas ist anders mit dem. Die anderen Kinder erkennen das sofort. Der ist nicht wie sie. Philipp ist ein Gelber, ein Liberaler. »Möllemännchen« rufen sie ihm hinterher, ziehen ihm hinter seinem Rücken Koksnasen und machen ihm Genscher-Ohren. Kinder können so grausam sein. Doch plötzlich hebt er zu sprechen an. Rösler ist kein guter Rhetoriker, doch dafür ergeben seine Worte keinen Sinn. Er redet von Solidarität, der unzulässigen Durchmischung von Aufgabenfeldern und dass der fette Lars auf keinen Fall von seinem Pausenbrot abgeben dürfe, weil es an der Schule lediglich um einen Wissenstransfer zwischen gebildeten Lehrern und ungebildeten Schülern gehe. Ein Essenstransfer gefährde das Solidaritätsprinzip. Die anderen Kinder, Deutsche wohlgemerkt (oder zumindest Niedersachsen), können nichts weiter tun, als verdutzt dreinzublicken und wahllos auf ihn einzuschlagen.
Einige Jahre später. Rösler kommt nicht gut bei Frauen an. Von Einsamkeit getrieben, studiert er eine debile Bauchredner-Nummer ein. Obwohl diese dafür gedacht ist, Angst zu nehmen, erreicht sie meist das Gegenteil. Wenn die Damen nicht durch seine Kleinkunstkünste vertrieben werden, machen sie spätestens vor seinem Klaus-Kinkel-Unterstützer-Schlüpfer mit Mitteleingriff halt. Rösler resigniert und sucht den Kontakt zu seinesgleichen. Er taucht ab in die Welt der regionalen JuLi-Politik. Kreisvorsitzender JuLi Hannover, Landesvorsitzender JuLi Niedersachsen. Wer in dieser Parallelgesellschaft nicht gelebt hat, kann sie nicht verstehen. Da geht es um das Leistungsprinzip, freie Märkte und immer wieder Freiheit...
Hier können sie den vollständigen Text lesen.

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