Gute Mitläufer, böse Mitläufer
Diversität lautet einer jener Begriffe, die in den vergangenen Jahren Karriere gemacht haben. Vielfalt klingt ja auch nach einer feinen Idee. Warum sollte sich die vielfältige Individualität der Menschen nicht auch in Teams widerspiegeln, die zusammen arbeiten, leben und leiden? Die Forderung nach Diversität bezieht sich gegenwärtig meist auf äußere Merkmale der Menschen - auf das Geschlecht, die Hautfarbe, die Herkunft und andere unveränderliche Attribute. Auf diese Weise, so argumentieren die Befürworter, würden neue, wertvolle Perspektiven und Sichtweisen auf die Dinge ermöglicht, die jeweilige Gemeinschaft als Ganze profitiere davon. In der Theorie jedoch tritt das Milieu, das sich am lautesten für die beschriebene Form der Diversität starkmacht, als höchst homogene, konforme Blase auf: Alle scheinen die gleiche Sicht auf die Dinge, die gleiche Vorstellung von Richtig und Falsch sowie Gut oder Böse zu haben und abweichende Meinungen heftig zu attackieren. Kurz: Irgendwie pflegen doch alle diese Menschen unter dem Schirm der Vielfalt die gleiche Perspektive.
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