Sonntag, 10. Juli 2011

Süddeutsche: von der Textilie zur Panzerlieferung

Ja, es gibt sie noch. Zwar sind sie Raritäten geworden, doch dafür umso erwähnungswürdiger.
Wolfgang Grupp, der Chef der Textilmarkenfirma Trigema ist einer von ihnen.
Grupp ist ein Vorzeigeunternehmer. Die Produkte seiner Firma sind durchweg Qualitätsprodukte, die auch diese Bezeichnung verdient haben. Denn Trigema- Produkte bleichen nicht nach dem ersten Waschen derart aus, daß sie nur noch als Putzlappen zu gebrauchen sind, wie es mir kürzlich mit einer "Markenhose" von S.Oliver passiert ist. Trigema- Produkte werden ausschließlich in Deutschland hergestellt, ebenso wie alle Zutaten für diese Produkte. Darauf kann Wolfgang Grupp zu recht stolz sein. Und er ist es auch. Grupp, der noch niemals krisenbedingt Arbeiter entlassen hat, die Arbeiter nicht mit Hungerlöhnen ausbeutet und auch soziale Verantwortung für die Familien seiner Mitarbeiter übernimmt, führt ein Familienunternehmen an, das in diesem Land seinesgleichen sucht.

Doch, wer so erfolgreich ist, muss in Deutschland und vor allem im vorherrschenden Zeitgeist nicht um mangelnde Denunzianten und Schlechtmacher fürchten.
So veröffentlichte gestern ein Kurt Kister in der Süddeutschen Zeitung einen Artikel mit der Überschrift "Warum Merkel zum Panzer-Deal schweigt". Nebenbei sei erwähnt, daß dieser Artikel bereits mit einer besonders dreckigen Lüge beginnt, in dem Kister behauptet, "noch nie [hätte] Deutschland an ein Land wie Saudi-Arabien ein Waffensystem geliefert, das zur Niederschlagung von Aufständen benutzt werden kann".
Die Süddeutsche Zeitung wird, um im Bilde zu bleiben, gerne als die Zeitung linker Intellektueller (!) bezeichnet. Dieses "Qualitätsmedium" ist besonders beliebt bei Lehrern und Richtern, also bei Berufsgruppen, die auf ihre Gesamtheit bezogen keineswegs das Wort Qualität für sich beanspruchen können, sondern bestenfalls die Negation zu diesem.
Doch zurück zur Journaille Kister. Dieser "Qualitätsjournalist" schreibt in besagtem Artikel folgendes:
Das Denken übrigens, ein souveränes Land müsse eine eigene Rüstungsindustrie haben - die deutsche Armee braucht deutsche Panzer, gebaut von deutschen Arbeitern - erinnert in seiner Einfachheit im Zeitalter der globalisierten Produktion an den Schimpansen von Trigema. Die Multinationalisierung der europäischen Rüstungsproduktion ist ein Gebot der Vernunft, auch der ökonomischen.
Zitat aus Süddeutsche Zeitung
Ich möchte keineswegs behaupten, daß der "Qualitätsjournalist" Kister mit seiner Aussage die Qualitätsstandards der Süddeutschen Zeitung missachtet hat, doch dürfte die Nase Kisters spätestens jetzt derart angewachsen sein, daß sie einmal um den Globus reicht.
Das vermeintlich "souveräne Land" hat gerade im Zuge dieses "Panzer- Deals" einmal mehr bewiesen, wie "souverän" es wirklich ist. Die Souveränität der Bundesrepublik Deutschland entspricht nämlich exakt dem eigentlichen Wortsinn, allerdings und das ist entscheidend, im orwellschen Sinn.

Kister hat für seinen Artikel so gut recherchiert, daß er ein entscheidendes Detail dieses "Panzer- Deals" einfach ignoriert. Nämlich die Tatsache, daß sich die Bundesregierung für diesen "Panzer- Deal" die Erlaubnis bei den "wichtigsten Bündnispartnern" (O- Ton der Regierung) eingeholt hatte. Namentlich den USA und Israel. Denn Herr im Hause BRD ist noch zu keinem Zeitpunkt der Souverän aus dem Grundgesetz gewesen. Die Souveränität Deutschlands wurde am "Tag der Befreiung", also am 8. Mai 1945 beseitigt.
Diese Abhängigkeit hält bis zum heutigen Tage vor und das nicht trotz, sondern wegen dem "2+4- Vertrag".
Dieser Vertrag wird uns von den Vasallen des Imperiums als Friedensvertrag verkauft und dennoch beinhaltet er die entscheidende Klausel, daß der Vertrag dort seine Gültigkeit verliert, wo die Interessen der Alliierten beeinflusst werden. Friedensverträge nennt man auch Friedensverträge, das ist Usus im ehrlich gemeinten internationalen Rechtsgeschäft.
Um das anzuerkennen, muss man kein "Nazi" sein, sondern lediglich über einen Intellekt, der über die eigene Schuhgröße hinausgeht und über Wissen, das der Realität entspricht, verfügen. Aber ebenso sind Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit erfordert. Also Tugenden und Charakter, die bei Brüllaffen aus dem Blätterwald definitiv nicht vorhanden sind.
Denn mit dem "Schimpansen von Trigema" meint Kister mit Sicherheit nicht das Tier aus der Trigema- Werbung, sondern Wolfgang Grupp höchstselbst. Doch wird ihm niemand für die Verwendung dieses Synonyms zur Rechenschaft ziehen.

Es sei den Kisters entgegnet, daß es gerade diese "Einfachheit" ist, die das Phänomen Trigema so erfolgreich gemacht hat. Erfolge, die kein Unternehmen vorweisen kann, das die von Kister geforderte "Kompliziertheit" der "globalisierten Produktion" praktiziert. Das Gegenteil ist der Fall, auch wenn dies das schlichte und dumme "einfache" Gemüt des Kisters sichtlich überfordert.
Ein Affe klagt sich nämlich zuerst selbst an.

Es ist geradezu belustigend, die Lächerlichkeit des Kister- Textes darzustellen. Denn Kister sieht in der militärischen "Rüstung" ein "Gebot der Vernunft".
Ich würde dieser offensichtlich vernunftlosen Kreatur namens Kister gerne die Frage stellen, wie er Vernunft definiert? Wobei ich sicher bin, daß seine Antwort der Antwort eines Vollidioten entsprechen würde, nachdem man diesen gefragt hat, "was ein Vakuum ist"?:
"Weiß ich nicht, aber ich glaube, ich hab's im Kopf."

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