Donnerstag, 26. März 2015
Straftaten der Sowjetarmee in der DDR
Diese vom MDR ausgestrahlte Sendung greift ein fast vergessenes Thema auf. Und doch würde ich sie als teilweise tendenziös und nur unzureichend dokumentiert bezeichnen, was aber nicht gegen die Beschäftigung mit diesem Thema ansich sprechen soll.
Es ging nämlich auch anders herum. Ich weiß von einem Unfall, bei dem ein sowjetischer Schützenpanzer in einen Pkw raste. Die Insassen des Pkw verunglückten dabei tödlich. Als die sowjetische Militärpolizei vor Ort eintraf, wurde der Fahrer des Schützenpanzers vor den anwesenden Zeugen so verprügelt, dass diese Mitleid mit dem jungen Kerl bekamen. Was aus diesem wurde, wurde auch hier nicht bekannt.
Dann weiß ich von einer Schlägerei zwischen deutschen jungen Männern und drei russischen Soldaten. Die Soldaten zogen dabei den Kürzeren. Einer von ihnen wurde mit einem Ziegelstein mehrfach auf seinem Kopf geschlagen. Sein lebloser Körper und die beiden anderen wurden anschließend von einem LKW der Sowjetarmee abtransportiert. Auch dieser Vorfall wurde vertuscht, obwohl die Opfer in diesem Fall die Besatzer waren. Die deutschen Männer wurden dafür nicht verurteilt. Scheinbar passte auch dieser Vorfall nicht in das Bild von der deutsch-sowjetischen Bruderliebe.
Doch jetzt zu etwas weitaus Gewichtigerem als die Vergangenheit.
Unabhängig von der Tatsache, dass es richtig und wichtig ist, sich mit der Geschichte der sowjetischen Besatzungsarmee in Deutschland zu beschäftigen, handelt es sich aber um vergangenes Geschehen. Was ist aber mit der Gegenwart in Form der noch immer Deutschland besetzenden westalliierten Truppen?
Denn das, was in der MDR-Dokumentation zurecht den Sowjets und den DDR-Organen vorgeworfen wird, ist noch immer Wirklichkeit in Deutschland. Auch hier wird vertuscht, verheimlicht, verdrängt. Ob von den Besatzern selbst oder den bundesdeutschen Organen und der ach so freien Medien vollzogen - auch hier herrschen die Gesetze alliierter Besatzungspolitik in Deutschland vor, die nichts mit dem Rechtsverständnis der Bürger oder dem Inhalt der bundesdeutschen Gesetzbücher gemein haben.
Desweiteren sollten die Straftaten der Sowjets nicht nur auf Verkehrsunfälle, Vergewaltigungen und Körperverletzungen beschränkt werden. Begangene Umweltverbrechen und dergleichen zählen ebenso dazu. Auch hier steht die westalliierte Besatzungspolitik der der Sowjets in nichts nach.
Die Vergangenheit kann man nicht mehr beeinflussen, die Gegenwart schon. Warum werden die Straftaten der westalliierten Besatzer nicht thematisiert? Welchen Sinn sollte die Dokumentation machen, wenn sie nicht die Aufmerksamkeit der Menschen auf das noch immer bestehende Elend und Unrecht der Besatzungspolitik lenken hilft?
Früher gab es viel Unrecht, doch heute ist alles weitestgehend in Ordnung? In zehn oder zwanzig Jahren werden sie auch so berichten. Der dummzuhaltende Bürger will es nicht begreifen, dass das Heute sich schon heute nicht vom Gestern unterscheidet. Er will das Heute erst wahrhaben, wenn es das Gestern heißt und in der Vergangenheit liegt.
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