Freitag, 27. Februar 2015

Können Tiere denken?



In dieser sehenswerten Dokumentation wird am Beispiel Japans erwähnt, das die frühere japanische Religion den Tieren ein Bewusstsein einräumte.

Wieso sich eine deutsche Filmproduktion allein auf das japanische Beispiel beschränkt, bleibt den Machern überlassen. Doch sah es im vorchristlichen Europa nicht anders aus. Denn erst als das Judentum in seiner Variante für Nichtjuden (siehe Nietzsche) ins nördliche und östliche Europa ideologisch eindrang, begann sich die Kultur Europas in den folgenden 1.500 Jahren in die Richtung zu entwickeln, die geradewegs zur industriellen Massentierhaltung und zum Selbstverständnis des Menschen führen sollte, die Natur wäre ihm Untertan und deshalb dürfe er sich gottgewollt zur Krone der Schröpfung (Deschner) aufspielen.

Dass die alten Germanen und Slawen die Tiere ehrten, davon zeugen nicht nur deren Mythen, in denen sie viele Tiere heiligten: ihre Götter verwandelten sich in Tiere und Tiere waren Vertraute der Götter.
So berichtet der römische Geschichtsschreiber Tacitus - er bereiste Germanien - in seiner Germania:
Und der verbreitete Brauch, Stimme und Flug von Vögeln zu befragen, ist auch hier bekannt; hingegen ist es eine germanische Besonderheit, auch auf Vorzeichen und Hinweise von Pferden zu achten. Auf Kosten der Allgemeinheit hält man in den erwähnten Hainen und Lichtungen Schimmel, die durch keinerlei Dienst für Sterbliche entweiht sind. Man spannt sie vor den heiligen Wagen; der Priester und der König oder das Oberhaupt des Stammes gehen neben ihnen und beobachten ihr Wiehern und Schnauben. Und keinem Zeichen schenkt man mehr Glauben, nicht etwa nur beim Volke: auch bei den Vornehmen, bei den Priestern; sich selbst halten sie nämlich nur für Diener der Götter, die Pferde hingegen für deren Vertraute.

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