Weshalb ein Guido Knopp nicht als "verwirrter Verschwörungstheoretiker" bezeichnet wird?
Weil er nicht die ideologischen Voraussetzungen dafür mitbringt, denn "was dem einen seine Eule, ist dem anderen seine Nachtigall".
Irgendwann sind wir bei A.H.s verkümmerten Zehnägeln-- sch... GeschichtenErfinderZentrum oder auch ZentraleDämlichsterFernsehbeiträge
Verfasser bekannt
That´s history. Guido Knopp und die Urwald-Nazis
Wie eine glückliche Zecke hängt am Leib des unverwüstlichen Dritten Reiches die deutsche Schurnallje. Sie verdankt dem Gröfaz und seinen Helfern viel. Wenn die „Spiegel“-Auflage, zum Beispiel, mal wieder unter die magische 1-Mio-Grenze gesackt ist, gerade kein Krieg, keine Katastrophe und kein Schnatterthema in Sicht ist – wupps, kommt irgendwas mit Hitler & Co. aufs Cover. Rasch noch eine der ungezählten Hitlereien aus dem Hause „Spiegel TV“ als DVD draufgepappt - schon klappt´s wieder mit den Abverkäufen. Weltexklusive Marginalien werden da enthüllt. Nach denen vielleicht nicht gleich die ganze Geschichte umgeschrieben werden muss, welche aber die Jahresbilanz des „Spiegel“ deutlich verschönern. Kurz, der Kampf gegen den Naziterror geht mit unverminderter Härte weiter.
Doch der Gröhpaz (größter Hitler-Profiteur aller Zeiten) ist und bleibt Guido Knopp, Do-it-yourself-Historiker beim ZDF. Wir verdanken ihm „Hitler – eine Bilanz“, „Hitlers Helfer“ (I und II), „Hitlers Krieger“, „Hitlers Frauen und Marlene“, „Sie wollten Hitler töten“, „Stalingrad“, „Die Wehrmacht“ und und und. Eigentlich müsste Knopp jeden 20. April ein Möhrchen zu Ehren des großen Vegetariers knabbern. Am vergangenen Sonntag lieferte der völkische Rückwärtsbeobachter wieder ein Glanzstück seines Dokutainements. „´Herrenmenschen´ im Regenwald – das Geheimnis der deutschen Amazonasexpedition“ hieß die jüngste Folge der ZDF-Reihe „History“. Darin wurde der seinerzeit sehr populäre UFA-Film „Rätsel der Urwaldhölle“ aus dem Jahre 1938 ausgeflöht. Letzterer Streifen handelt von der längst vergessenen Amazonas-Jary-Expedition, die von einem Geografen mit dem hübschen Namen Otto Schulz-Kampfhenkel in den Jahren 1935 bis 1937 im brasilianischen Urwald und umzu durchgeführt wurde. Der Film zur Expedition zeigt kerndeutsche Durchhalte-Typen, nackte Indianer und viel exotisches Getier.
Welche Erkenntnisse sich Schulz-Kampfhenkel und seine leidensbereiten Mitreisenden von ihrem, durch die Auslandsorganisation der NSDAP gesponserten, Malaria geschwängerten Urwaldtrip erhofften, ist Historikern unklar. Vielleicht wollten sie einfach eine abenteuerliche Doku drehen, mit Action, Stromschnellenfahrten und Wilden, die man so im Reich noch nicht besichtigen konnte. Aber diese Erklärung wäre für einen aufwändigen 45-Minüter aus dem Hause Knopp zu wenig gewesen. Also verschnitt der Grande des Zweiten Programms (was er unterschreibt, werde blind produziert, sagen neidische Kollegen vom Lerchenberg) Szenen aus dem Originalfilm nicht bloß mit den inzwischen üblichen, laienhaft nachgespielten Szenen. Er bot auch allerlei raunende, mutmaßende und wüst herum spekulierende Meinungsträger von diesseits und jenseits des Atlantiks auf, die im Kaffeesatz der Expedition rührten und rührten. Bis ein schrecklicher Verdacht keimte: „Wirklich nur ein Dschungelfilm? Etwas Bedeutenderes muss hinter der Expedition stecken...“
Der Rest des Knopp´schen Features ist Geschichte. History, wie das ZDF sie versteht. Eine „Nazi-Kolonie im Regenwald“, war so etwas geplant? Oder hatte man vor, einen Auslandsstützpunkt des Erbfeindes Frankreich (französisch-Guayana) auszuspionieren? Oder war die eigentliche Mission gar die, einen Weg zu finden, wie man bei einem Krieg gegen die USA (lag als Blaupause 1935 garantiert schon in Hitlers Schublade) den Amis einen harschen Schlag versetzen könnte? Ging es - Zitat aus dem ZDF-Pressematerial - „wie manche Historiker meinen, in Wahrheit um einen Brückenkopf für die geplante Eroberung Amerikas und die Sicherung kriegswichtiger Rohstoffe“? Panama-Kanal abschneiden und so? Knopps Kommentare zu dem UFA-Film bestehen aus einer endlosen Abfolge von Fragen. Je abwegiger und idiotischer, desto besser. Man wird doch mal fragen dürfen? Sicher doch. Jedenfalls im ZDF, wo die ungezählten Gremienfuzzis und Programmaufseher offenbar niemals mitkriegen, was für ein schimmeliger Quark auf ihrem gebührenfinanzierten Kuschelsender läuft.
„Bleiben Sie uns treu!“ So lautete auch beim „Herrenmenschen“-Special die übliche Abmoderation des Führer-Vampirs. Klar, Guido! Biss zur nächsten Sendung. Jetzt wären aber mal „Hitlers Hunde“ dran.
http://history.zdf.de/(c) Wolfgang Röhl, Die Achse des Guten
Das alte Problem, woran erkennt man denn bitte das ein Artikel kein April Scherz ist. Selbst wenn es jemand sagt. Man sollte am 1. einfach nichts veröffentlichen und keine Medien konsumieren immer das selbe nervige Problem.
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