
Das ehemalige CDU-Mitglied Nicole Höchst wechselte 2013 zur AfD, als der unaufhaltsame Wandel der einstigen bürgerlich-konservativen Partei in eine linke Partei offenbar wurde. Höchst ist seit 2017 Bundestagsabgeordnete der einzigen bürgerlichen Partei im Bundestag. Um welche Zeitungsseite geht es?
Historisch bewanderte Zeitgenossen, denen Fakten wichtiger als ideologisch inspirierte Deutungen sind, werden in dieser Angelegenheit sicherlich nur wohlwissend mit den Achseln zucken. Ist ihnen ohnehin klar gewesen, dass die nationalsozialistische Bewegung eine linke weil sozialistische Bewegung gewesen ist und darüber hinaus sämtliche sozialistische Richtungen gegen "rechts" (bürgerlich) ausgerichtet sind. Da sich bürgerliche ("rechte") Politik an Vernunft, Sachverstand, aufklärerische Werte und Ergebnisoffenheit orientiert. Also an Dingen, die sozialistische Ideologien - da totalitär und dogmatisch - nicht zu bieten haben und aufgrund dessen sie im Ergebnis und der Überzeugungskraft unterlegen sein müssen. Das Sozialismus immer auch mit einer Verweigerung einer echten Debattenkultur und einer Nichtgewährung bürgerlicher Grundrechte, insbesondere der Meinungsfreiheit, einhergeht, liegt in der Natur der Sache begründet.
Es ist eben kein Zufall, sondern folgerichtig, dass die Hitlerjugend "Der Feind steht rechts" zum Schlachtruf erhoben hatte, was übrigens auch für die gesamte nationalsozialistische Bewegung gegolten hatte. So wie es kein Zufall und ebenfalls folgerichtig gewesen ist, dass diese Maxime von der Honeckerjugend und der SED nahtlos fortgeführt wurde. Wohlgemerkt nicht übernommen, sondern fortgeführt wurde.
Dass das mörderische Grenzregime der SED unter der Eigenbezeichnung "antifaschistischer Schutzwall" firmierte, war der Tatsache geschuldet, dass die SED die bürgerliche Bundesrepublik als "rechten" und in ideologischer Konsequenz daraus auch als faschistischen Staat verortete. Altnazis machten schließlich auch im SED-Staat Karriere und es war immerhin die SED, die als erste Partei im Nachkriegsdeutschland offen um ehemalige Mitglieder der NSDAP geworben hatte, um mit ihnen nun endlich einen "richtigen/wahren/echten Sozialismus" aufzubauen.
Da der SED-Staat 1989 gescheitert ist, versprechen heutige sozialistische Parteien wieder den Aufbau eines "richtigen/wahren/echten" Sozialismus. Mal geschieht das offen, ein anderes mal verklausuliert. Der Teufelskreis soll so am Leben gehalten werden.



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