Die Synchronisierung beim Film ist nicht so einfach, wie das landläufig behauptet wird. Wer kennt nicht all die Hochstapler, die zwar selbst nur mit Denglisch oder Ghetto/Tarzan-Englisch glänzen können, aber felsenfest behaupten, dass der Film schlecht übersetzt wurde und im Original besser wäre? So wie die Tausenden TV-Zuschauer eines Fußballspiels, die oftmals keine drei Meter mit Ball am Fuß stolperfrei laufen können und trotzdem alles besser machen würden als die Profis auf dem Platz.
Nun gibt es mit Sicherheit gute und schlechte Übersetzungen. Man vergleiche hierzu nur die deutschen Ausgaben der dänischen Kriminalkomödie Olsenbande aus Unterföhring und die aus Babelsberg miteinander. Oder die ostdeutsche und westdeutsche Übersetzung der ungarischen Zeichentrickserie Adolar. Die Qualitätsunterschiede sind unverkennbar. Was wiederum daran liegt, dass die qualitativ weitaus besseren Übersetzungen aus Ostdeutschland nicht ausschließlich wortwörtlich angefertigt wurden, sondern sinngemäß, um eben das Gesagte/Gemeinte nicht unnötig zu verfälschen und es dem Fremdsprachler im Sinne der Urheber begreiflich zu machen. Als Paradebeispiel hierfür soll ein deutscher Witz herhalten, der, wortwörtlich ins Englische übertragen, in England keine Lacher, sondern allenfalls nur unverständliches und gelangweiltes Schulterzucken erzeugen würde:
Frage: Wie nennt man den Lehrling vom Frauenarzt?
Antwort: Lippenstift
Der Engländer weiß eben nichts davon, dass ein Lehrling in Deutschland auch als Stift bezeichnet wird. Deshalb kann er über so ein Wortspiel auch nicht lachen. Für eine gute Übersetzung müsste man nun ein adäquates Beispiel aus England parat haben und dieses verwenden. Beispiele hierfür findet ihr hier.
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