Wo die Meinungen auseinander gehen, ist die Frage, ob wir darüber berichten sollten, wenn es sich beim Tatverdächtigen um einen Asylbewerber handelt. Aus meiner Sicht sollten wir das dann tun, wenn Asylbewerber überproportional an Tötungsdelikten beteiligt wären. Das ist, soweit wir es recherchieren können, nicht der Fall. Deshalb haben wir uns gegen die Berichterstattung entschieden.
Kai Gniffke (57, Chefredakteur der ARD)
Dazu A.N.:
Ein kapitaler Fehler ist allerdings die Behauptung, Asylbewerber seien an Tötungsdelikten, „soweit wir es recherchieren können“, nicht überproportional beteiligt. Recherchiert bei der ARD überhaupt jemand? Die Polizeiliche Kriminalstatistik ist jedermann zugänglich und auch wenn deren Aussagekraft cum grano salis zu genießen ist (es soll in den letzten 10 Jahren 245 Änderungen an Begriffen und Definitionen in den „Richtlinien für die Führung der Polizeilichen Kriminalstatistik“ des Bundeskriminalamtes gegeben haben, mit denen die überjährige Vergleichbarkeit und Aussagekraft – wohl absichtsvoll – geschwächt wird), ergibt eine Analyse, daß männliche Asylbewerber im Jahr 2017 (für 2018 liegen naturgemäß noch keine Zahlen vor) um den Faktor 43 häufiger Tatverdächtige von Tötungsdelikten waren, als männliche deutsche Staatsangehörige [also auch ethnische Nichtdeutsche mit deutschen Pass]. Falls den ARD-Faktencheckern zu mühsam sein sollte, diese Kriminalstatistik selbst zu analysieren: Man kann Analysen gratis abrufen – z.B. hier und hier. Aber vielleicht haben die ARD-Checker das ja gecheckt und Herr Gniffke findet bloß, daß der Faktor 43 (Asylbewerber sind 43 mal so oft Tatverdächtige von Tötungsdelikten wie Deutsche) noch nicht die Qualifizierung „überproportional“ verdient.
Vielleicht läßt sich die Gniffke‘sche Rechtfertigung, warum die ARD den Mord an dem Offenburger Arzt unerwähnt ließ, erklären – etwa durch Null Ahnung, durch Null Recherche oder durch Null Willen zu objektiver Berichterstattung. In der Summe ergeben diese Nullen 100% Unprofessionalität.
„Aktivismus hat in der Tagesschau nichts verloren.“ Aber auch Redaktionen wie die der ARD hätten einen Auftrag. Sie sähen sich etwa den Menschenrechten verpflichtet.
Ja ja Gniffke, deshalb stellt sich die ARD auch auf die Seite derer, denen nicht nur die Menschenrechte am Ar... vorbeigehen, wenn es um die Scharia geht...
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