Montag, 17. Februar 2025

"Die allgemeine Meinung ist nicht immer die wahrste."

Statue des Giordano Bruno auf dem Campo de‘ Fiori (Blumenfeld) in Rom
Heute vor 425 Jahren, am 17. Februar 1600, wurde der italienische Philosoph, Dichter, Priester und Astronom Giordano Bruno dort wo heute seine Statue steht bei lebendigem Leibe verbrannt, weil er es gewagt hatte, der Romkirche zu widersprechen. Bruno, der nur 52 Jahre alt werden durfte, wurde vorgeworfen, ein Lügner und Gottesleugner zu sein. Während die Romkirche felsenfest behauptete, dass die Erde das feststehende Zentrum des Universums bilden würde und sich alle anderen Himmelskörper um die Erde drehen würden, behauptete Bruno, dass die Erde sich um die Sonne dreht und dass das Universum unendlich (für den menschlichen Geist nicht fassbar) ist.
Mit größerer Furcht sprecht ihr mir das Urteil, als ich es vernehme.

Giordano Bruno (1548 - 1600)
Des weiteren behauptete Bruno im Gegensatz zur allein seligmachenden Lehrmeinung der Kirche die Allheit des Seins, womit er die Komplexität der Natur und des Universums meinte. Das mutige Festhalten an seiner Meinung vor dem Inquisitionstribunal bedeutete für den Querdenker Bruno das Todesurteil. Seine Meinung vor dem Inquisitionstribunal zu widerrufen, stellte für Bruno keine Option dar. Denn dann wäre das Todesurteil ohnehin nur in Kerkerhaft, Lehrverbot, vollkommener Entrechtung und sozialer Isolation umgewandelt worden, was für den Denker Bruno die Hölle auf Erden bedeutet hätte.
In der Mitte des Platzes steht eine im Jahr 1889 errichtete Statue des Philosophen Giordano Bruno, der dort am 17. Februar 1600 als Ketzer verbrannt wurde. Das Denkmal wurde durch den Freimaurer-Großmeister und Bildhauer Ettore Ferrari geschaffen. Die Enthüllung war eine Antwort auf die am 20. April 1884 veröffentlichte Enzyklika Humanum genus des Papstes Leo XIII., in der die Freimaurerei als Zerstörerin des Gottesreichs dargestellt wird. Ebenfalls auf dem Campo de’ Fiori waren zuvor schon, am 5. September 1553, der Reformator Giovanni Mollio und sein Schüler Tisserano verbrannt worden. 

Quelle für das Zitat

Erst im sogenannten Einstein Jahr, also im Jahre 2000, sah sich die "Unfehlbarkeit" in Gestalt des damaligen Papstes Johannes Paul II dazu genötigt, das Schandurteil gegen Bruno aufzuheben. Vierhundert Jahre später!

»So war es nur konsequent, dass Bruno als einziger Intellektueller seiner Zeit von allen etablierten Konfessionen verurteilt wurde: von der anglikanischen Staatskirche in Oxford, deren Vertreter ihm mit der Einleitung eines Plagiatsverfahrens drohten, von den Calvinisten in Genf, wo er für seine Kritik an einem unfähigen Dozenten entwürdigende Abbitte leisten musste, im lutherischen Helmstedt, wo ihm der Hauptpastor die Teilnahme am Abendmahl verbot, und am folgenreichsten von der katholischen Inquisition in Rom, wo er als Erzketzer zur Erbauung frommer Pilger öffentlich verbrannt wurde.«

aus "Der nach den Sternen griff"
Nun werden einige wieder einwenden, dass die Menschen damals nun mal so dumm gewesen sind. Denen kann ich nur entgegnen, dass sie es sind, die dumm sind. Denn sie wissen nichts von den Geistesgrößen der Antike und dass es die Kirche gewesen ist, die das antike Wissen zunächst vergessen und dann für Jahrhunderte verschlossen gehalten hat. Bis hier und dort mutige und kluge Menschen wie Giordano Bruno aufgetreten sind, um die Macht der Lügner und ihrer Lügen zu brechen, in dem sie altes antikes Wissen neu entdeckten und wiederbelebten

Nur ein ganz Törichter kann die Ansicht haben, im unendlichen Raum, auf den zahllosen Riesenwelten, gebe es nichts anderes als das Licht, das wir auf ihnen wahrnehmen. Es ist geradezu albern, anzunehmen, es gebe keine anderen Lebewesen, keine anderen Denkvermögen und keine anderen Sinne als die uns bekannten.
Giordano Bruno, eigentlich Filippo Bruno

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