Die Einschaltquoten sind Zeugen der kollektiven Verblödung einer Gesellschaft. Die wenigen, die sich die Propagandasender noch anschauen, um das Geschaute dann für Leute wie mich aufzuarbeiten, sind davon ausgenommen. Der Rest ist in meinen Augen einfach nur dumm und will das auch bleiben. Hängengeblieben in einer Zeit, in der die Massenmedien noch (halbwegs) funktionierten.
Apropos Propaganda. Am Wochenende war ich in Bremen, um dort ein Heimspiel des SV Werder zu besuchen. Dass es sich beim SV Werder Bremen um einen durch und durch wokschistischen Verein handelt, ist mir schon lange bekannt, doch spielen in der Profimannschaft zwei Männer, die ich schon als Kinder kannte. Allein deshalb war ich dort.
Was ich dort erleben musste, übertraf jedoch noch meine Befürchtungen. Es grenzte an ein Wunder, dass in den Stadionansagen nicht auch noch Wörter wie Stadionwurst und Sitzplatz mit der nachgeschobenen phonetischen Belästigung innen versehen wurden. Einfach nur lächerlich und grausam zugleich. Im Vorprogramm fand kurz vor Spielbeginn eine Wahlpropagandashow vom übelsten statt. Zwei "Omas gegen rechts" konnten nicht enden wollende Minuten lang ihre linksextremistische Sche*ße aus dämlichen, ahistorischen und geisteskranken Phrasen absondern. Wobei sie mich nicht nur phonetisch an die Gestalten des verkalkten Politbüros der SED erinnerten. Das grenzte an Folter. Während der größte Teil der Besucher im Stadion dazu geschwiegen hat, applaudierte der gesamte Ultra-Block dem linksfaschistischen Schmierentheater. Applaus gab es ebenso - wenn auch vereinzelter hörbar - in meinem Umfeld auf der Südtribune, wo ich meinen Platz gleich neben der Pressetribüne eingenommen hatte.
In meinem unmittelbaren Umfeld, das zumeist aus Männern mittleren Alters bestand, applaudierte jedoch niemand. Stattdessen nahm ich angewiderte Gesichtsausdrücke wahr, vereinzelt auch Unmutsäußerungen. Eine davon sogar recht lautstark, in dem "Was soll die Scheiße?!" mokiert wurde. Mit dem, der das gerufen hat, bin ich später ins Gespräch gekommen. Er entpuppte sich als ein Fan des dunkelhäutigen Spielers Köhn, was mich schon deshalb freute, da Derrick einer der beiden Männer ist, die ich seit ihrer Kindheit kenne und wegen denen ich überhaupt im Stadion gewesen bin.
Ich muss zugeben, dass ich mich aufgrund der Propagandashow mit dem Gedanken beschäftigte, meinen Stadionbesuch noch vor Spielbeginn abzubrechen. Aus Trotz bin ich aber geblieben. Und weil ich meine Jungs spielen sehen wollte. Werder Bremen, der Verein, der pausenlos verkündete, dass er sich "gegen jegliche Ausgrenzung" wehren würde, ist zugleich ein Verein, der Wähler der AfD, der CDU und des BSW ausgrenzt, so wie er Raucher - im gesamten Stadion herrscht Rauchverbot auf den Rängen - Patrioten, Konservative, eben Nichtlinke jeglicher Couleur so wie auch Linke, die nicht auf Linie der Einheitspartei sind, ausgegrenzt wissen will.
Ich kann nur jedem aufrichtigen Bremer-Fan wünschen, dass dieser faschistoide Spuk bald möglichst ein Ende hat. Doch dafür solltet ihr euch sichtbar und vor allem hörbar machen. Wer schweigt, macht sich letztendlich mitschuldig. Bis dahin werde ich das Werder-Stadion nicht mehr besuchen. Das dadurch eingesparte Geld spende ich lieber an Institutionen, die bürgerlichen Anstand, wahre Werte, Recht und Freiheit - die unsere Art zu leben, pflegen und verteidigen.
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