Gestern erst habe ich das schreiende Unrecht in der deutschen Strafjustiz erwähnt. Heute wird das Ganze noch auf übelste Weise bestätigt. Was ist geschehen?
Laut dem „Hamburger Abendblatt“ hatte die Frau den Mann auf WhatsApp als „ehrloses Vergewaltigerschwein“ und „ekelhafte Missgeburt“ bezeichnet. Zudem drohte sie ihm an, er könne nirgendwo mehr hingehen, „ohne auf die Fresse zu kriegen“. Die Frau war mit dem Täter nicht bekannt. Sie hatte aber seine Handynummer, weil diese nach der Gruppenvergewaltigung im Internet kursierte.
Weil eine 20jährige Frau ihre Wut über die Gruppenvergewaltigung zum Nachteil einer 15jährigen geäußert hatte, muss sie nun wegen Beleidigung und Bedrohung für ein Wochenende in den Knast.
Und damit länger hinter Gitter verweilen als der Vergewaltiger, den sie beleidigte. Denn der hatte in dem großen Prozess um die Gruppenvergewaltigung in der Hansestadt nur eine Bewährungsstrafe erhalten. Bis auf den Hauptverantwortlichen saß noch kein einziger der acht Vergewaltiger auch nur einen Tag hinter Gitter.
Im Namen des Volkes, versteht sich. Noch immer in dessen Namen, muss man leider sagen. Denn das Volk ist es, das zum Großteil dieses Unrecht schweigend hinnimmt und somit zustimmend toleriert.
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