Samstag, 14. Juni 2014

Bekenntnisse eines "bezahlten Putin-Trolls"

Ob Heise.de, Süddeutsche oder Deutschlandfunk, die Artikel über "bezahlte Putin-Trolle"* häufen sich.

Offensichtlich ist man in den Redaktionsräumen der Schreibtischtäter vollkommen überfordert mit dem Gegenwind, der auf jede der von ihnen verbreiteten Lügen, Halbwahrheiten und Unterdrückungen von Informationen erfolgt. Die Wut der Rattenfänger ist verständlich, wird doch deren Propaganda dank des Internetz in Nullkommanix widerlegt und demaskiert. Die gesamt betrachtet intellektuelle und argumentative Überlegenheit der vermeintlich "bezahlten Putin-Trolle" kostet denen nicht nur Zeit und Nerven, sondern vor allem auch Kunden und Karrierechancen. Vom möglichen Gewissenskonflikt, der bei dem ein oder anderen Schreibtischtäter auf Grund der überlegenen Argumente entstehen kann und dadurch zur psychischen Ausnahmebelastung werden würde, gar nicht erst angefangen.

Die Psyche dieser Schreibtischmörder soll uns an dieser Stelle nicht weiter interessieren. Fakt ist, dass sie die "bezahlten Putin-Trolle" sehr ernst nehmen und fürchten. Das ehrt uns. Jedoch haben wir es hier mit einem klassischen Vorgang zu tun, daß ein Angeklagter sich zum Ankläger aufwirft. Nun, wo die Verlogenheit und Unmoral der "Qualitätsmedien" in ihrer Berichterstattung über Russland und die Ukraine enthüllt und einwandfrei bewiesen wurde, erhebt sich ein Geschrei über die angebliche Unmoral der "bezahlten Putin-Trolle". Also über jene Menschen, die handelten und handeln, weil die Medien versagten und versagen und zudem ihrem gesetzlichen Auftrag zuwiderhandeln. Über jene Menschen, die die Aufgabe der Medienschaffenden übernommen haben, weil diese nicht wollen oder nicht können.
Da ich der Gattung der "bezahlten Putin-Trolle" angehöre, könnte ich diese dümmliche Diffamierungskampagne der Journaille beantworten, in dem ich auf ihren Zug aufspringe und behaupte, täglich einen Briefumschlag mit einer nicht geringen Summe zu erhalten. Ich habe mittlerweile soviel Geld aus Russland erhalten, dass es mir schwer fällt, dies auch auszugeben. Und ganz nebenbei bemerkt, zeigt Wladimir Wladimirowitsch auch hier seine Großzügigkeit, pumpt er doch mit Hilfe dieser Geldströme an uns massive Finanzmittel in die leeren Kassen der maroden und hochverschuldeten BRD.

Der Neid der meist schlecht bezahlten Journaille wäre mir (uns) gewiss, erst recht, wenn ich noch von den Seminaren erzähle, die an jedem zweiten Wochenende stattfinden. Nach einer kurz gehaltenen Schulung werden wir dann mit Krimsekt, Kaviar und hübschen Russinen verwöhnt. Die Frauen unter uns selbstverständlich mit hübschen Russen. Für unser Wohlbefinden wird jederzeit gesorgt und es wird uns jeder Wunsch von den Lippen abgelesen, dass es manchmal schon unangenehm ist.

Ich könnte noch einen Schritt weiter gehen und mich der "Qualitäts"-Journaille als Aussteiger anbieten. Nachdem ich dann wochenlang von Talk-Show zu Talk-Show herumgereicht wurde und zahlreiche Interviews gegeben hätte, um ihnen zu bestätigen, was sie hören wollten, würde ich die Katze aus dem Sack lassen. Und noch einen draufsetzen, weil ich gleichzeitig bekanntgeben würde, dass ich meine großzügigen Honorare, die ich für meine Schauspielerei erhielt, selbstverständlich den Menschen im Donbass gespendet habe. Also den Opfern dieser Journaille.

Was für eine Vorstellung, was für ein innerer Reichsparteitag wäre das, den "Qualitätsjournalismus" ein weiteres Mal vorgeführt und einen weiteren Schritt an seinen Abgrund herangeführt zu haben!

Die Wahrheit ist allerdings, dass ich bis heute keinen einzigen Cent für meine Tätigkeit aus Russland erhalten habe. Auch keine Kopeke. Und selbst, wenn mir morgen Geld angeboten werden würde, ich würde es sofort den Menschen im Donbass spenden.
Ich kenne auch keinen anderen "bezahlten Putin-Troll", der Geld aus Russland erhalten hätte.
Auch wenn es für die Journaille intellektuell nicht nachvollziehbar ist, weil sie ihre eigene Charakterlosigkeit und ihre eigene Niedertracht auf uns zu übertragen versucht, doch handeln wir so, weil wir unverbrüchliche Werte und Ideale verteidigen. Wir sind Überzeugungstäter, aber keine Auftragstäter.
Unser Lohn ist die gute Sache, für die wir eintreten. Wahrhaftigkeit und Rechtschaffenheit sind uns wichtiger als der Journaille ihre Judaslöhne. Das allein unterscheidet uns bereits von diesen Schreibtischmördern.

P.S. In diesem Zusammenhang ist auch die Piraten-Partei zu nennen. Deren Landtagsabgeordneter in NRW, Stefan Fricke, hatte heute über denkbefähigte Menschen auf facebook geflucht: 'Verpisst euch ihr Putin-Trolle und FSB-Agenten'! Der Rollstuhlfahrer Fricke leidet offensichtlich nicht nur an einer körperlichen Behinderung...

* Troll (Zwerg) - in der Netzsprache wird damit jemand bezeichnet, der auf unliebsamen Informationsaustausch und Kommunikationen (zer-)störend einwirkt.

6 Kommentare:

  1. Lieber Autor, die Behinertenanspielung am Ende war Sch.... Echt! Das hast du nicht nötig. Ich bin auch ein Putin-Troll und mir fehlt in diesem Artikel ein wichtiger Hinweis, nämlich dass kritische Kommentatoren auf Online-Foren mundtot gemacht werden. Nach etwa zehn oder fünfzehn Kommentaren, in denen ich mich sachlich um Kritik an NATO / USA bemüht habe, ist es mir auch mit verschiedenen neuen Zugangsdaten nicht mehr möglich, auf SPON zu kommentieren. So geht es bestimmt vielen kritischen Kommentatoren. Diese massive Zensur gehört zur Gegenwehr des Qualitätsjournalismus und die finde ich leider ganz und gar nicht hilflos sondern machtvoll und diktatorisch.

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    1. Lieber Anonym,
      was das Umgehen der Zensur für das Kommentieren auf Online-Foren angeht, solltest Du auf solche Maßnahmen umsteigen: http://www.selbstdatenschutz.info/anonym.

      Und was meine Behindertenanspielung angeht, so befinden wir uns im Krieg. Wenn Schäubles Miniaturausgabe für Arme meint, mit Steinen werfen zu müssen, dann muss er auch lernen, das zurückgeworfen wird. Behinderte geniessen keine Sonderrolle, wenn sie sich aktiv an den Kampfhandlungen beteiligen.

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    2. Oder regst Du Dich auch darüber auf, wenn man Goebbels attackiert? Ich meine, der Mann war schließlich auch behindert, hatte einen Klumpfuß. Oder geht es gar nicht um die Behinderung, sondern um die Parteizugehörigkeit des Behinderten?

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    3. @Anonym
      Sitzen ein Rollifahrer und ein Blinder in der Kneipe und erzählen sich Behindertenwitze. Irgendwann haben beide genug. Sagt der Rollifahrer: "Ich geh jetzt nach Hause." - Sagt der Blinde: "Na das will ich sehn!"

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  2. Toller Beitrag! Ich glaube fast, bald wird jeder in Deutschland, der etwas FÜR Russland ausspricht, so eine Art Davids Stern aufgeklebt bekommen und dann womöglich in ein Lager verschickt, wenn es so weiter geht. Armes Deutschland.

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  3. Tja Towarisch Luzi- aus dem russisch besetzten Teil Ds ausgewandert und jetzt als Putintroll verunglimpft- Das Leben in diesem Land schlägt schon Kapriolen :-) Klasse Artikel

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