Sonntag, 29. Dezember 2024

Plötzlich Staatsfeind

Die Entscheidung ist gefallen! Auch der Protagonist Oskar Held muss, wie alle anderen „Vielfaltsfeinde“ seine gerechte Strafe bekommen. Der einst erfolgreiche linke Schriftsteller, Beststellerautor und gefragte Talkshowgast gilt heute als „Abtrünniger“ und „Ewiggestriger“.
Held hatte nämlich gewagt, die ruhmreiche Politik des regierenden „Humanistarischen (nicht mit Humanistischen zu verwechseln) Volksrates“ in „den Dreck zu ziehen“. Anstatt gemeinsam mit anderen „Kulturschaffenden Werktätigen“ auf den Ausbau des Ökosozialismus hinzuarbeiten, sabotiert Oskar Held den Ökosozialismus, in dem er beginnt, seine wichtigsten Eckpfeiler wie Multikulturalismus, Genderrichtlinien und Klimapolitik offen zu kritisieren.
Unter der Herrschaft des „Humanistarischen Volksrates“ geht kein Verurteilter ins Gefängnis, sondern das Gefängnis kommt zu den Verurteilten und zwar in Form von gesellschaftsgerechter Isolation wie Separierung des Vielfaltsfeindes von seiner gewohnten Umgebung, Familie, Freunde und Arbeitsplatz, Verordnung von Erziehungseinheiten in der GedankenEntwirrungsZentrale - GEZ- bis hin zur Einpflanzung von Überwachung-Implantaten zur Unterbindung weiteren gutmenschenfeindlichen Aktivitäten.
Oskar Held ist einer von Millionen „Staatsfeinden“ in einem fiktiven Deutschland von morgen oder vielleicht in einem Deutschland von heute. Das muss jeder Zuschauer für sich entscheiden.
Die spannendste Frage bis zum Schluss: Wie wird sich Oskar Held, jener "Staatsfeind", letztendlich entscheiden? Sich dem Druck beugen, dem System anpassen, klein beigeben oder weiterhin ein "Staatsfeind" bleiben mit allen negativen Konsequenzen, die eine "Staatsfeindhaltung" in repressiven Systemen stets mit sich bringt?
Ich hoffe, der Film wird Spannung, zum Teil beklemmende, aber auch erheiternde Spannung bieten….. bis zum Schluss...

Imad Karim

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