Dienstag, 11. Dezember 2012

Erneute Operation: Hugo Chavez vor dem Aus?

Hugo Chavez weilt dieser Tage in Kuba, um sich erneut einer Krebsoperation zu unterziehen.
Venezuelas Präsident Hugo Chávez sei optimistisch und fühle sich gut, berichtete Rafael Correa am Dienstag nach seiner Rückkehr aus Havanna. »Wir alle kennen Chávez als jemanden, der immer bereit ist, auch die härtesten Kämpfe zu bestehen«, sagte Ecuadors Staatschef. Er war am Montag eigens in die kubanische Hauptstadt gereist, um seinem Amtskollegen »eine solidarische Umarmung Ecuadors« zu überbringen.
jW
Ob Hugo Chavez zurück in die Politik kehrt und seine Amtsgeschäfte wieder aufnehmen wird, bleibt unklar.
Am vergangenen Wochenende hatte Chávez die Öffentlichkeit in einer von allen Rundfunk- und Fernsehsendern übertragenen Ansprache darüber informiert. Erstmals räumte er dabei auch die Möglichkeit ein, daß er aufgrund seiner Erkrankung möglicherweise sein Amt nicht mehr ausüben könne. »Zum Glück hängt diese Revolution nicht von einem einzelnen Mann ab, denn sie wird von einem Kollektiv geführt«, unterstrich der Präsident. Sollte er die offiziell im Januar beginnende neue Amtszeit, für die er am 7. Oktober wiedergewählt wurde, nicht antreten oder vollenden können, solle der amtierende Vizepräsident und Außenminister Nicolás Maduro seine Arbeit fortsetzen und bei den dann anstehenden vorgezogenen Neuwahlen der »Kandidat der Revolution« sein, so Chávez. 
In seiner Ansprache am 8. Dezember würdigte Chávez seinen Stellvertreter Maduro als »einen der jungen Führungspersönlichkeiten mit der größten Fähigkeit, mit seiner festen Hand, seinem Blick und dem Herzen eines Mannes aus dem Volk, diesen Prozeß fortzusetzen.«
Über Nicolás Maduro schreibt die jW:
Nicolás Maduro gilt seit Jahren als enger Vertrauter des Präsidenten. Der am 23. November 1962 in Caracas geborene Politiker schloß sich bereits in jungen Jahren der Sozialistischen Liga (LS) an, einer marxistischen Partei, die 1969 zunächst als legaler Arm einer Guerillagruppe gegründet worden war. In den 80er Jahren konzentrierte sich diese Partei vor allem auf die Arbeit an den Universitäten, wo sie die »Studentenbewegung der Volkseinheit« (MEUP) kontrollierte. Auch Maduro war in dieser Organisation aktiv, ohne jedoch selbst die Hochschule zu besuchen. Statt dessen arbeitete er als Busfahrer bei der Metro von Caracas und führte in den frühen 90er Jahren die dortige Betriebsgewerkschaft.
Hugo Chávez lernte Maduro 1992 persönlich kennen, als dieser nach dem gescheiterten Aufstand vom 4. Februar desselben Jahres im Gefängnis saß. Den Kontakt stellte Maduros Lebensgefährtin, die Rechtsanwältin Cilia Flores, her, die das Verteidigerteam des »Comandante« leitetet. 1994 rückte Maduro dann in die Nationalleitung von Chávez’ Untergrundorganisation »Revolutionäre Bolivarische Bewegung 200« (MBR-200) auf und wirkte in dieser 1997 an der Gründung der »Bewegung Fünfte Republik« (MVR) als legaler Partei mit. Nach dem Wahlsieg Chávez’ Ende 1998 wurde Maduro im folgenden Jahr in die verfassunggebende Versammlung gewählt und wirkte hier an der Ausarbeitung des neuen venezolanischen Grundgesetzes mit. Im Jahr 2000 ließ er sich dann als Abgeordneter der MVR in die Nationalversammlung wählen, deren Präsidentschaft er im Januar 2006 für ein halbes Jahr übernahm. Im Sommer desselben Jahres ernannte Chávez ihn dann zum Außenminister.
Beste Genesungswünsche gehen an den Präsidenten der Bolivarischen Republik Venezuela!

Hugo Chávez ist so oder so eine lebende Legende. Und das sagt einer, der eigentlich nichts von Personenkult hält.

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