Heute gilt folgender Kommentar als mein Favorit. Gefunden habe ich ihn unter "Alles Schall und Rauch", also in dem Blog von "freeman" aus der Schweiz.
Was Freeman in dem Artikel schreibt [*], ist selbstverständlich, normal, einfach, vernünftig und, etwas englisch gewendet, common sense. All diese Selbstverständlichkeiten sind uns völlig abhanden gekommen, wenn es um die Besetzung Deutschlands durch die USA und Großbritanniens geht. Aber auch wenn es um den Kulturimperialismus der USA in unserem Land geht, identifiziert man sich mit ihm eher, als dass man dagegen protestiert. So sehr ist die US-Hollywood-Kultur, die eine Scheinkultur, eine Unkultur ist, internalisiert worden.
Tut man dies, wird man gerne in die neonazistische, nationalistische, deutschtümelnde Eche gerückt und wer will dort schon sein? Es ist so ähnlich wie mit der Kritik an Israel: Reflexartig wird man als 'Antisemit' bezeichnet, womit sich jede weitere Diskussion erübrigt und diesen Abbruch will man ja gerade erreichen.
All dies war Anfang der 50iger Jahre, als es um Teilung oder Wiedervereinigung Deutschlands unter einem neutralen Status ging, noch ganz anders: Und komischerweise gingen von der damaligen DDR viele Initiativen zur Wiederherstellung der Wiedervereinigung aus wie die deutsche Volkskongressbewegung für Einheit und gerechten Frieden. Das westdeutsche Pendant dazu war die 'Ohnemich-Bewegung' gegen die Wiederbewaffnung. Das wurde dort erst anders, als Walter Ulbricht und seine Freunde die DDR-Opposition um Wilhelm Zaisser und Rudolf Herrnstadt nach dem 17. Juni 1953 ausschalten konnte.
Aber bis dahin gab es sowohl im Westen als auch im Osten starke Kräfte für ein neutrales wiedervereinigtes Deutschland, in dem keine fremden Truppen mehr stehen sollten. Auch die damalige SPD unter Kurt Schumacher unterstützte das. Als dann die Wiederaufrüstung und die Natointegration und damit die Westintegration kamen (1954), war die Teilung Deutschland auf lange Sicht besiegelt.
Die USA scheren sich nicht um die Wünsche von Nationen - siehe Korea, Vietnam oder Deutschland oder jetzt Libyen. Wenn es sein muss, teilt man und hetzt den einen Teil gegen den anderen auf und die deutschen Pädagogen spielen mit.
Ich werde nie vergessen, als wir in der Schule aus Anlass des 17. Juni einen kleinen Aufsatz schreiben sollten, und ich die beiden Stalin-Noten, die einen österreichischen Status für Deutschland vorsahen, verteidigte und für die Streichung des Feiertags 17. Juni eintrat, meinen Kurzaufsatz vorlas und mein Klassenlehrer zu mir sagte:
'Woher hast du das alles? Du liest zu viel'.*Ich kann mit so mancher Äußerung freemans in dessen Ur-Text nicht mitgehen. Wobei ich weiß, daß die entsprechenden Äußerungen im guten Glauben getätigt wurden und auf unterschiedliche Informationen und Beobachtungen basieren.
Mal schauen, ob freeman dieses Mal meinen Kommentar veröffentlicht, denn es kam bereits vor, daß kommentarlos
BLÖD- Preisfrage des Jahrhunderts: Hatte Stalin 1945 in Jalta ein minderwertiges Deodorant benutzt?
Schleichwerbung:
Heute schon geBLÖDet? Ab jetzt im Internet. Schlagen sie zu, solange sie noch können.
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