Freitag, 9. November 2012

Berufsverbot für Schornsteinfeger

Viele denken, die Zeit der Berufsverbote gehöre der Vergangenheit an. Das ist ein Irrtum.
Das jüngste Mitglied im Klub der Berufsverbotenen ist ein Schornsteinfeger, dem wegen seiner Gesinnung und sein Freizeitverhalten das Ausüben seines Berufes verboten wurde.

In der "linken Szene" wird dieses Urteil gegen einen NPD-Sympathisanten gefeiert. War man doch schon immer in dieser Szene der Meinung, dass "Freiheit stets nur die Freiheit der Andersdenkenden bedeuten kann" und demonstriert noch heute fleißig gegen die Berufsverbote in den 70iger und 80iger Jahren des letzten Jahrhunderts, als das System in den eigenen Reihen diesbezüglich wilderte.
Es gibt Menschen die solche Verlogenheit als Heuchelei bezeichnen und zu denen gehöre ich.

Das Gericht begründete das Berufsverbot vor allem mit den Freizeitaktivitäten des Schornsteinfegers, der seit 1987 als Schornsteinfegermeister tätig war. Ihm wurde vorgeworfen, dass er sich an Gedenkverantstaltungen zu Ehren der Killer des Großindustriellen - eines Kriegsgewinnlers und Kriegstreibers des Ersten Weltkrieges - und Hochgradfreimaurers Rathenau beteiligt haben soll.
Das mag dem ein oder anderen Bürger nicht passen, doch ein Gericht hat nicht auf emotionaler Linie zu entscheiden.

Denn dann wäre die Konsequenz bzw. müsste es gängige Praxis in diesem Land sein, dass Menschen, sobald sie einen "Mörder" bzw. einen, der als solcher gilt, irgendeine Ehrung zu Teil werden lassen, mit Berufsverbot belegt werden.
Das ist aber nicht der Fall. Beispielsweise können Jahr für Jahr selbst Lehrer öffentlich "Do it again, Harris" skandieren, ohne das sie in irgendeiner Weise belangt werden. Und dem Chef von Harris, dem Massenmörder Churchill, verlieh man den Karls-Preis und ehrt ihn auch sonst auf alle erdenkliche Art, ohne das irgendjemand der Verantwortlichen auch nur ermahnt wurde.

Das ist aber den Richtern völlig egal, wenn sie das Recht beugen und politische Willkürurteile fällen.
Zudem die NPD im juristischen Sinn keine verbotene Partei darstellt. Im "demokratischen" Lager gilt die NPD als verbotene Partei, doch auch das hat die Richter nicht zu interessieren.

Den "Linken" gefällt es. Jeglicher linker Selbstanspruch darauf, die Fortschrittlichsten und die Humanistischsten auf dem Erdenrund zu sein, offenbart (nicht nur) hier seine Scheinheiligkeit. Was würde es für einen Aufschrei unter ihnen geben, wenn es einen von ihnen treffen und ein Berufsverbot erteilt werden würde, weil er Stalin, Mao, Lenin oder Trotzki ehrt?

An ihren Taten werdet ihr sie erkennen...
Einen Tyrannen zu hassen vermögen auch knechtische Seelen. Nur wer die Tyrannei hasset, ist edel und groß.
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
P.S. Ich bin kein NPD-Sympathisant. Ich empfinde eine Abneigung gegen diesen geheimdienstlich gesteuerten Verein. Doch ich halte es mit Voltaire, der da sagte:
"Ich bin zwar nicht ihrer Meinung, doch ich würde mein Leben dafür geben, dass sie diese äußern dürfen."
Und ich möchte an dieser Stelle auch nicht über "Menschenrechtsverletzungen" in China oder Russland debattieren...

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