Mittwoch, 18. November 2009

Völkermord-Mythos Darfur

Thomas C. Mountain 

Mitte 2003 habe ich als einer der ersten westlichen Journalisten über die Probleme in West-Sudan / Darfur geschrieben. Ich lebe seit Jahren hier in Asmara (1) Seite an Seite mit Vertretern des Widerstands in Darfur und andern Teilen des Sudans, und meine Recherchen haben keinen Beleg für Völkermord erbracht. Zwar wurde und wird von Äthiopien Völkermord an den Somaliern in Äthiopien begangen, in Darfur jedoch liegt kein Völkermord vor.
Beginnen wir mit einem Vergleich der beiden Fälle, zuerst Darfur, danach das äthiopische Ogaden.
Die Flüchtlinge im Darfur-Konflikt waren und sind die Adressaten einer der größten und effizientesten Unterstützungskampagnen der Geschichte.
Im Gegensatz dazu ist die Hilfe für die Somalis im äthiopischen Ogaden, so gering sie von Anfang an war, jetzt in fast ganz Ogaden seit mehreren Jahren ausgelaufen, trotz einer der schlimmsten Trockenperioden in der Geschichte.
Darfur hat seit Jahren vor Ort internationale Polizeikräfte, die mit sudanesischen Sicherheitskräften zusammenarbeiten, und nahezu alle Gewalt ist versiegt.
Im Ogaden haben äthiopische Todesschwadronen, durch westliche „Hilfe“ finanziert, den größeren Teil der letzten zehn Jahre damit verbracht, Mord und Chaos im Lande zu verbreiten. Vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz bis zu den Ärzten ohne Grenzen wurde fast jeder ausgewiesen, und von diesem Völkermord wurde in den westlichen Medien fast gar nicht berichtet, geschweige denn von der Rolle des Westens bei der Finanzierung des äthiopischen Regimes (2). Man vergleiche das mit der Sättigung der westlichen Medien durch die „Save-Dafur“-Propagandakampagne (3): Die geprüfte und bewährte goldene Regel zu fragen, von wo nach wo das Geld fließt, muß angewendet werden, um zu klären, was wirklich vorgeht.
Der Darfur-Völkermord-Mythos wurde von westlichen „Menschenrechts-“ NGOs verbreitet, die Dutzende, vielleicht Hunderte von Millionen Dollar gesammelt haben unter der Rubrik „Genug“ und „Völkermord verhindern“. Die Behauptung eines Völkermords beruht auf Schätzungen über Getötete, deren Zahl sich schnell erhöhte, als die Dollars hereinzufließen begannen. Zuerst waren es 100 000, dann 200 000, dann 300 000 und schließlich – eine so aberwitzige Behauptung, daß sogar der britische Regierungswachhund sie nicht mehr sendete – sollen 400 000 Menschen Opfer des Völkermords in Darfur geworden sein. Keiner der Darfur-Vertreter, die ich hier in Asmara gesprochen habe, hat den westlichen Zahlen je irgendeine Glaubwürdigkeit bescheinigt. Tatsächlich fast alle hier am Horn von Afrika, zumindest die, die nicht vom Westen bezahlt werden, sie alle stimmen darin überein, daß die Zahl der Gewaltopfer in West-Sudan in den Zehntausenden liegt, eine tragische Zahl, aber weit übertroffen von dem, was in Somalia und Ogaden erlitten wurde, wo tatsächlich ein Völkermord stattfindet.
Heute wird die humanitäre Lage in Somalia dort, wo noch Helfer arbeiten, als die schlimmste auf der Welt bezeichnet (und angesichts dessen, was mit den Tamilen in den Konzentrationslagern von Sri Lanka geschieht, bedeutet das viel). Nebenan, im äthiopischen Ogaden, gibt es passenderweise außer in ein paar Städten fast keine Hilfsorganisationen, die das bezeugen könnten, was so schlimm oder eher schlimmer ist als in Somalia. Doch was erfahren wir von denen, die soviel Zaster für leidende Afrikaner einsammeln, über den wahren Völkermord in Ogaden?
Wie ich bereits sagte, habe ich Mitte 2003 das erste Mal darüber geschrieben, was meiner Meinung nach im Sudan und in Äthiopien passiert. Sudan hat schätzungsweise etwa zwei Millionen Tötungen während seines jahrzehntelangen Bürgerkriegs zwischen dem Norden und dem Süden erlitten. Nach vielen Jahren harter Arbeit ist langsam, fast kriechend, Frieden im Sudan eingekehrt, wobei die Grundlage in Verhandlungen hier in Asmara erarbeitet wurde. Im Gegensatz dazu verlangt die Save-Darfur-Bande welches Aktionsprogramm? Eine westlich angeführte militärische Invasion und Besetzung à la Irak und Afghanistan. Wer bei Verstand ist, muß angesichts einer halben Million oder mehr Toter im Irak und in Afghanistan dank westlichen militärischen „Eingreifens“ schließen, daß westliche Soldaten im Sudan nichts anderes tun werden als den Frieden zu zerstören, der in den vergangenen Jahren so mühevoll aufgebaut wurde, und noch mehr Leid zuzufügen.

Während der Frieden sich in Darfur verlangsamt durchsetzt, ist er in Ogaden seit langem verblaßte Erinnerung. Krieg, Hungersnot und Krankheit verbreiten sich in Ogaden, eine Lage, die immer mehr zur Normalität in wachsenden Teilen Äthiopiens wird. Während die westlichen Hausierer mit ihrem Save-Darfur-Unsinn Abermillionen Dollar scheffeln, haben die Sudanesen den Frieden ausbrechen sehen. Die Äthiopier dagegen, die unter einem Regime leiden, das der größte Empfänger westlicher Hilfe in Afrika ist, blicken in eine Zukunft wachsender ethnischer und religiöser Konflikte, und schlimmer noch, laufender Völkermordprogramme. Die sich entwickelnden Probleme in Äthiopien können ausnahmslos auf den Westen zurückgeführt werden, hauptsächlich auf die USA. Der Westen, besonders die USA (4), sind wild entschlossen, Afrika in einem Krisenzustand zu halten, um es besser ausbeuten zu können. Und die Save-Darfur-Lobby ist Feuer und Flamme dafür, mehr Gewalt nach Afrika zu bringen unter der Maske „humanitärer Intervention“, während wenig von den Dutzenden Millionen, die sie einsammeln, jemals die Sudanesen erreicht, für die die Millionen gedacht waren.
Den Völkermord-Mythos über Darfur zu sprengen, ist seit langem überfällig. Wenn Menschen im Westen Afrika wirklich helfen wollen, dann müssen sie aufhören, an die Save-Darfur-Betrüger zu spenden und anfangen, Rechnungslegung über die Dutzende von Milliarden westlicher Hilfe zu verlangen, die einen wirklichen Völkermord im äthiopischen Ogaden finanzieren.
Damit Sie mehr darüber erfahren, was wirklich vorgeht an offenbar zunehmender Gewalt am Horn von Afrika, ebenso wie in der Oase des Friedens und der Ruhe hier in Asmara, halten Sie Kontakt zu Onlinejournal.com mit seinen Nachrichten und Ansichten, die die sogenannte freie Presse des Westens nie liefern wird.


Mehr Informationen bei thomascmountain at yahoo dot com


Quelle: Thomas C. Mountain: Busting the Dafur genocide myth. Online Journal Contributing Writer Nov 5, 2009, 00:28
T:I:S, Übersetzung, 9. November 2009. Dank an Schmidt-Polyglott


Anmerkungen des Übersetzers
(1) Asmara, auch Asmera, ist die Hauptstadt von Eritrea, 650 000 Einwohner, siehe Karte
(2) German Foreign Policy und Knut Mellenthin in der jungen Welt und Schattenblick haben mehrfach berichtet.
(3) Siehe die weiteren Beiträge auf SteinbergRecherche unter Sudan. Gegenwärtig spielen Zionisten den behaupteten Völkermord in Darfur gegen den Goldstone-Bericht über die Kriegsverbrechen in Gaza aus. Die UN-Menschenrechtskommission solle sich statt um Israel lieber um das angebliche Großverbrechen in Darfur kümmern. Besonders eifrig ist Henryk M. Broder.
(4) Die Bundesregierungen verschiedener Couleur waren und sind auf äthiopischer Seite stark beteiligt, siehe Anmerkung (2)

Thomas Immanuel Steinberg
Der Internationale Strafgerichtshof Im Haag, Niederlande, hat am 3. April 2009 erstmalig seit seinem Bestehen gegen einen Regierungschef Haftbefehl erlassen, und zwar gegen den Präsidenten des Sudan, Omar al-Bashir. Der Präsident sei am Völkermord im Landesteil Darfur beteiligt.
Zwei Britinnen, die Journalistin Collette Valentine und die Medienberaterin Ali Gunn, besuchten in Al-Faschir, der Hauptstadt von Nord-Darfur, die "International Conference on the Challenge Facing Women in Darfur" und suchten in ganz Darfur nach Anzeichen für einen Völkermord, so CounterPunch.
Sie fanden keine.
Stattdessen hörten sie von Sprecherinnen der 27 000 über ganz Sudan verteilten Ortskomitees des sudanesischen Frauenbundes aus 80 sudanesischen Sprachgruppen und Clans: al-Bashirs landesweite Popularität habe seit dem Haftbefehl noch erheblich zugenommen. Die Gelder aus den USA, Israel und dem Rest der westlichen Welt seien vor Ort nicht angekommen. Die Frauen hätten in Darfur auf lokaler Ebene Versöhnungsgespräche zwischen den verfeindeten Kämpfern moderiert, Selbsthilfe organisiert und würden die westlichen Nicht-Regierungsorganisationen verdächtigen, den Öl- und Wasserinteressen ihrer Staaten am Sudan Vorschub zu leisten. Die in Darfur stationierten UN-Soldaten wollten einfach ihre Jobs behalten und würden daher nichts zur Befriedung des Darfur beitragen.
Der Befund der beiden Frauen deckt sich mit dem Mahmood Mamdanis, deutsch von Tlaxcala (leider mit toten Links).
Der Haftbefehl gegen den so populären Präsidenten, der seit Jahren offenbar zum Wohle des Sudan mit den staatlichen chinesischen Ölfirmen kooperiert, geht auf eine westwelt-weite Kampagne der Save Darfur Coalition zurück. Diese Coalition überschlug sich Jahr für Jahr mit Zahlenangaben über angeblich von Arabern ermordete Schwarze in Darfur.
Tatsächlich kämpften weder Araber gegen Schwarze, noch Muslime gegen Christen oder Ungläubige, wie von der zionistischen Agentur Memri ebenfalls zeitweilig kolportiert wurde, sondern sozio-ökonomisch konkurrierende Clans gegen Clans, Sprachgruppen gegen Sprachgruppen, und dies mit häufig wechselnden Parteiungen. Frühzeitig hat der Geo-Archäologe Stefan Kröpelin, seit über zwei Jahrzehnten in den Sahara-Staaten forschend zugange, auch die deutsche Öffentlichkeit zu unterrichten versucht, siehe auch Kein Rassenkampf.
Doch die Save Dafur Coalition hat sich mit ihren, den Konflikt zudem rassifizierenden Völkermord-Fantasien über Darfur in der westlichen veröffentlichten Meinung durchgesetzt. Gegründet wurde das Bündnis laut Jeffrey H. Birnbaum in der Washington Post vom 1. Juni 2007, .pdf-Datei, vom American Jewish World Service und dem U.S. Holocaust Memorial Museum, zwei zionistischen Organisationen. Ihnen haben sich mehr als 180 weitere Gruppen angeschlossen, darunter die National Association of Evangelicals, eine pro-zionistische, freilich gegen jedes religiöse Judentum gerichtete Dachorganisation US-amerikanischer Evangelikaler.
In Deutschland werben die gleichen Leute für die Save-Darfur-Kampagne, die auch für die Unterjochung der Iraker eingetreten sind, das Gaza-Massaker bejubelt haben und die Bombardierung des Iran herbeisehnen: die Zionisten und die Antideutschen. (1) Der Rüstung und dem Ressourcenraub den Weg zu bahnen ist ihr Geschäft.


T:I:S, 3. Juni 2009
Anmerkung
(1) Die Eingabe des Suchbegriffs "darfur" auf Broders Achse des Guten zum Beispiel ergibt eine drei Seiten lange Liste von Links zu allerabenteuerlichsten Behauptungen über den nicht existierenden Völkermord in Darfur.

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