Samstag, 7. April 2018

Attentat in Münster: Politiker, Polizei und Medien verzichten auf Aufklärung der Bürger, in dem sie Fakten unterdrücken

Während die NZZ die Renaissance der Religionen und somit den Abgesang auf das Freiheitlich-Bürgerliche feiert, machen sich andere Gedanken um die Pressefreiheit in Deutschland.
Zu den anderen gehöre ich.

Wie kann es in Zeiten angeblich vorherrschender Pressefreiheit sein, dass die Schlagzeilen über ein Verbrechen auf einen Sachverhalt fokusiert werden, der absolut nichts mit der Motivation des Täters zu tun hat? Niemand mordet, nur weil er Staatsbürger eines x-beliebigen Staates ist. Da der Täter bereits identifiziert worden ist, fragt es sich, warum die Schlagzeilen dennoch keinen Hinweis beinhalten, der zumindest im Ansatz schon mal auf die Motivation des Täters hindeuten könnte? Ich meine, es muss doch Gründe haben, weshalb die Hofberichterstattung - so wie der Teufel das Weihwasser zu scheuen hat - bewusst die Verwendung sachbezogener Begriffe vermeidet, um stattdessen mit Wischiwaschi zu glänzen?
Denn wenn es sich um einen deutschen Staatsbürger gehandelt hat, dann hatte der mit Sicherheit auch einen Namen. Falls der deutsche Staatsbürger auf den Namen Max Mustermann gehört haben sollte, dann hätten die betreffenden Medien kaum einen Hehl, sondern eine Schlagzeile wie 3 Tote - Raste der Deutsche und mutmaßliche AfD-Wähler Max M. mit Kleinlaster in friedliche Menschenmenge? daraus gemacht. Doch hörte der "deutsche Staatsbürger" vermutlich auf einen Namen, und da nun einmal die Erfahrung lehrt, dass Namen wie Mohammed, Hassan und Orkan mit äußerst hoher Trefferquote auf die Religionszugehörigkeit des Namensträgers schließen lassen und darüber hinaus bemerkenswert häufiger als Peter, Kevin oder Andreas im Zusammenhang mit Mordattentaten zu beobachten sind, wurde pflichtbewusst und mit gehorsamsten Bedacht auf die Nennung des allzu verräterischen Namens verzichtet und dieser stattdessen durch die Umschreibung "deutscher Staatsbürger" ersetzt. Schließlich kann sich mittlerweile jeder denken, was durch die Vermeidung zum Ausdruck gebracht werden sollte bzw. wurde.

Für die Politik und die ihr zuarbeitende Journaille gilt jedoch gleichermaßen: Umschreibungen werden vor allem überall dort gebraucht, wo es gilt, die Zielgruppe hinters Licht zu führen oder wo man sich sicher sein kann, dass die Verwendung zutreffender und ehrlicher Begriffe sich nicht karrierefördernd, sondern ausgrenzend auswirkt. Wo man sich sicher sein kann, dass das Nennen der Dinge beim Namen mit Unannehmlichkeiten und anderen Gefahren verbunden ist. Schließlich ist es das Kennzeichen einer jeden Diktatur, wenn man die Dinge nicht bei ihren Namen nennen darf und wer sich nicht daran zu halten gedenkt, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpft wird.
Es sei wirklich noch sehr früh, um Details zu nennen? Belassen wir es deshalb beim 48jährigen deutschen Staatsbürger, der von Olsberg im Sauerland ins westfälische Münster gezogen ist und schon zweimal wegen seiner Psyche in Erscheinung getreten ist. Um Details nennen zu können, ist es also nicht zu früh. Es ist nur so, dass die Details, die das Motiv des Täters verraten könnten, die Bürger nur unnötig "verunsichern würden"...

Nachtrag:

Die Polizei hat mittlerweile den Namen des Täters veröffentlicht. Warum sie mit der Veröffentlichung solange gewartet hat, bleibt unklar.
8.4. 2018, 7:06 Uhr: Identifikation des mutmaßlichen Täter Jens R.
Die Polizei hat den mutmaßlichen Täter identifiziert, der am Samstagnachmittag in der Innenstadt von Münster mit einem VW-Campingbus in die vollbesetzte Außenterrasse eines Lokals gerast ist und dabei drei Gäste tötete und 20 Personen verletzte.
Wie FAZ.net unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtet, handelt es sich um den 48 Jahre alten Jens R. Er wurde 1969 in Olsberg im Sauerland geboren, lebte aber schon lange in Münster und wohnte in einer Wohnung in der Nähe des Tatorts.Der Mann hatte sich nach der Tat am Steuer des Tatfahrzeugs erschossen.
Spezialisten der Kriminalpolizei durchsuchten die Wohnung des Mannes nach Sprengstoff. Nach bisher unbestätigten Angaben soll der ursprünglich aus dem Sauerland stammende Mann psychisch auffällig gewesen sein. Welches Motiv er für seine Tat hatte, war zunächst weiter unklar. (dts)
Was war Jens F., was motivierte ihn zur Tat? War er Rechtsradikaler, Muslim, Linksradikaler oder einfach nur lebensmüde und voller Menschenhass? Wir bleiben am Ball.
Finde den Unterschied. Zwei Meldungen des Spiegels, die fast zeitgleich erschienen sind.

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