Freitag, 3. Dezember 2010

Realexistierende "Bildungsoffensive"

Ki.KA: Ökumenische Kinderverblödung mit Chi Rho 
(c) nickpol, brightsblog.wordpress.com
Pünktlich zur Vorweihnachtszeit gehen die Evangelen und Katholen, gemeinsam, auf einen Missionierungsfeldzug.
Ziel; die Kinder, Mittel; eine Zeichentrickserie, die auch als Spiel im Download zur Verfügung gestellt wird. Mit Hilfe der katholischen und evangelischen Kirche entstanden 13 Folgen, bis zum Frühjahr 2011 sind weiter Folgen geplant. Mit kuhäugigen Manga-Figuren will man den lieben Kleinen die Bibel nahebringen.
Seit dem 01. November 2010, jeweils um 17:35 Uhr läuft die Serie täglich im Fernsehen. Man will auf ganz innovative Art und Weise den Kindern die Bibel vertraut machen. Udo Hahn, seines Zeichens Leiter des Medienreferats der Evangelischen Kirche betont denn auch, “ das Christentum war immer modern, wenn es darum ging, die Botschaft der Bibel zu vermitteln. Stimmt, mit modernstem Kriegsgerät und Foltertechniken überzeugte man jene, die sich nicht überzeugen lassen wollten. Völlig ahistorisch und pädagogisch fragwürdig vermitteln die christlichen Kirchen die so liebreizende Botschaft ihres Gottes. Kindlich aufbereitet, psychologisch abgestimmt wird ein verklärtes Bild transfomiert, aus einer Zeit, die alles anderes als lieblich war.
Interessante Aspekte des Projektes sind unter anderem die Finanzen. Ein Fünftel der Produktionskosten, von ca. 7,5Millionen Euro, tragen die Kirchen selbst, mit anderen Worten, rund 6 Millionen Euro werden sehr wahrscheinlich von der Mitteldeutschen Medienförderung getragen. Mit Sitz in Leipzig gehört diese Vereinigung den Freistaaten Sachsen, Thüringen, dem Land Sachsen-Anhalt, sowie dem ZDF, der ARD und dem Mitteldeutschen Rundfunk. Es wäre damit nicht verwunderlich, wenn der Steuerzahler über seine Steuern und die GEZ-Gebühren diese Christen-Schmonzette finanzieren würde.
Genaugenommen ist es mehr als eine Zeichentrickfilm-Serie. Es geht ums Vernetzen. Es geht darum recht viele
Kirchen-Internet-Auftritte mit dem Spiel zu verbinden, Grußkarten zu verschicken, Freunde zu finden, Spiele zu spielen, schulisches Erleben auszutauschen. Ein christliches Kinder-VZ, nichts anderes.
Christliche Werte werden mit Adam und Eva, Moses, der Arche Noahs oder dem barmherzigen Samariter vermittelt.
Ein 12-jähriges Mädchen, dessen Vater, ein bekannter Bibelexperte, von einem bösen Charakter entführt wurde, unternimmt eine Zeitreise um ihren Vater zu retten. Im Gelobten Land lernt sie neue Freunde kennen, die Gruppe aus Weltrettern wird nun zum aktiven Teil des Spiels, ein junger Jude, der Jesus persönlich kennen will, ein tierisches Musikquartett und ein Chamäleon. Die Zeitreisen werden durch den Cubus Temporis ermöglicht, der nicht nur ein einfacher Zeitreisenwürfel ist, sondern auch noch schlau, vereinigt er das Wissen der halben Bibliothek von Alexandria in sich. Wichtige historische Details werden ausgeblendet, so unter anderem, wie die Bibliothek, und vor allem durch wem, zerstört wurde.
Der Name der Serie, Chi Rho stellt das Christusmonogramm dar. Kaiser Konstantin soll seinen Truppen befohlen haben dieses Monogram auf den Schilden zu führen.
Die Erläuterung der Bibel-Geschichten erspare ich mir. Man könnte ebenso „Rotkäppchen“ oder „Schneewittchen“ philosophisch deuten und interpretieren, was den Charakter der Geschichten nicht ändern würde. Sie sind und bleiben Märchen. Die Bibel ist nichts anderes, zu dem noch schlecht geschriebene Geschichten, mit jeder Menge Krieg, Mord, Totschlag, Inzest und Pornografie. Solche Inhalte werden den Kindern natürlich nicht vermittelt. Gott ist gütig und barmherzig. In seiner Güte, Barmherzigkeit hat er all die Kriege der Vergangenheit und Gegenwart zugelassen, stand auf den Schlachtfeldern, in den Gaskammern und Verbrennungsöfen. Die Opfer der Schlachterei in tausenden von Jahren sind in Liebe und Güte, barmherzig ermordet worden.
Bleibt festzustellen, mit derartigen Programmen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen werden Kinder indokriniert. Ethische Desorientierung und Missbrauch von Kindern werden staatlicherseits gefördert und zugelassen.
Wenn die Kirchen meinen die Rechristianisierung über die Kinder zu bewerkstelligen, so sollten ihnen dafür nicht die Kapazitäten und Finanzen der Gesellschaft zur Verfügung gestellt werden. Das dürfte die zweite Schweinerei an der Geschichte sein.
Produziert wurde die Serie von der Tellux-Film GmbH in München. Es gehören z.B. die Provobis Gesellschaft für Film und Fernsehen mbH, Berlin und die ASTRATEL Radio- und Televisionsbeteiligungsgesellschaft in München zur Tellux Holding, oder aber es handelt sich hierbei um Firmenbeteiligungen. Die ASTRATEL ist zu 100 % im Besitz der Tellux Beteiligungsgesellschaft, einem Teil der Tellux-Gruppe. In der Tellux-Gruppe sind die Medienaktivitäten der römisch-katholischen Kirche in Deutschland gebündelt. Astratel unterstützte die katholischen Bistümer in Ostdeutschland nach der Wende beim Aufbau einer Präsenz in den privaten Medien.
Noch irgendwelche Fragen? Doch wohl nicht.
Wer protestieren will, kann das hier tun: hotmail|at|fsf.de

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